Erstmal totale Stille, dann Schreie. Hans Roauer lassen die Erinnerungen nicht los. Er war vor 35 Jahren mittendrin im schwersten Anschlag der deutschen Nachkriegsgeschichte. 13 Tote, darunter drei Kinder. Über 200 Menschen verletzt. Ihm selbst wird ein Teil des Fußes abgerissen, gerade noch kann er gerettet werden. Schlimmer als die körperlichen Schäden sind die seelischen. Erst nach Jahrzehnten kann er jetzt im Fernsehen darüber sprechen, was er am 26.9.1980 erlebt und gesehen hat.

Viele offenen Fragen treiben ihn bis heute um: War Gundolf Köhler wirklich der Einzeltäter, zu dem ihn die Behörden so schnell machten? Hans Roauer glaubt nicht daran. Er hat Gundolf Köhler kurz vor dem Anschlag beobachtet, im Streit mit mehreren Männern. Bevor er mit einer Plastiktüte zum Papierkorb ging. Dann explodierte die Bombe.

Wer war Gundolf Köhler? Mit wem stand er in Verbindung? Woher kam der Sprengstoff? Welche Fehler haben Ermittler und Politiker nach dem Anschlag womöglich gemacht? In Zusammenarbeit mit der Wochenzeitung DIE ZEIT recherchiert Kontrovers seit Langem zu den wahren Hintergründen des Oktoberfestattentats. Dr. Stefanie Waske und Lisa Wreschniok nahmen Einblick in brisante Akten, sprachen mit Zeit- und Augenzeugen sowie Politikern wie Gerold Tandler, CSU, damals bayerischer Innenminister, Gerhard Baum, FDP, damals Bundesinnenminister oder Herta Däubler-Gmelin, SPD, damals Vorsitzende des Rechtsausschusses im Bundestag. Die Kontrovers-Story: Spurensuche in Sachen Oktoberfestattentat.