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Service Gefloppter Fortschritt

„Fortschritt“ heißt dieses Service, das Artur Hennig im Jahr 1930 für die sächsische Porzellan-Firma Kaestner entworfen hat. Das Design war hochmodern und vielleicht gerade deshalb bei den Kunden ein Misserfolg.

Stand: 10.04.2013 | Archiv

Kaestner-Service: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Geschichtlicher Hintergrund ist die späte Weimarer Republik. Professor Hennig war der erste, der die neuen, schlichten Formen der Bauhaus-Ära auf Porzellan übertrug. Die Kunden aber wollten immer noch viel lieber Repräsentatives, Verschnörkeltes, Vergoldetes. Dabei war die Serie „Fortschritt“ schon sein zweiter Entwurf für den Hersteller Kaestner. Der erste mit dem Namen „Reform“ war ebenfalls ein Flop gewesen. Erst der dritte Versuch „Deutsche Form“ wurde ein durchschlagender Erfolg.

Professor Hennigs Zusammenarbeit mit der Firma Kaestner endete trotzdem 1933 – der Geschäftsführer der Firma war NSDAP-Mitglied, Hennig dagegen bekennender Kommunist. Da sich die Service-Serie „Fortschritt“ so schlecht verkauft hat, ist sie ungleich wertvoller als die häufig vorkommende „Deutsche Form“. Die Besitzerin, die das Porzellan von ihrer Großmutter geerbt hat, könnte für das Acht-Personen-Service heute bis zu 3000 Euro erlösen.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 2.000 bis 3.000 Euro
  • Datierung: 1930
  • Herkunft: Zwickau/Oberhohndorf
  • Hersteller: Kaestner Saxonia
  • Entwurf: Artur Hennig
  • Sendung vom 13. April 2013

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