Baumgarten Lamorlaye "Der Daubigny"
Charles-Pierre, der dieses impressionistische Landschaftsbild in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Paris oder vor Ort, in Lamorlaye, gemalt hat, trägt einen berühmten Nachnamen: Daubigny.
Daubigny, das ist der Name, der sofort an die Schule von Barbizon und die Malerei unter freiem Himmel im Wald von Fontainebleau erinnert. Doch dieses Bild, in der Besitzerfamilie nur "der Daubigny" genannt, stammt nicht von dem berühmten Impressionisten Charles-François Daubigny, sondern von seinem Sohn, ebenfalls einem Landschaftsmaler: Charles-Pierre Daubigny (1846 bis 1886).
Charles-Pierre Daubigny ist weniger als der Vater an der Flüchtigkeit des Moments interessiert. Er folgt beim 'Baumgarten Lamorlaye' durch die Staffelung der Bildgründe eher den Regeln der akademischen Landschaftsmalerei. Seine sonnendurchflutete Idylle eines baumbestandenen Gartens, mit Häusern im Hintergrund und einem Hahn mit Hennen im Mittelgrund, ist durchkomponierter, kommerzieller. Der Sohn wusste durch seine gekonnte Malerei die bürgerlich-städtischen Wohnungen von Paris mit einem Hauch sommerlich-ländlicher Atmosphäre zu erfüllen.
Im Kunstverzeichnis der Universität Heidelberg ist dieses Bild als 'Baumgarten Lamenlaye' verzeichnet. Wahrscheinlich ist aber der idyllische Ort Lamorlaye im Kanton Chantilly gemeint. Chantilly selbst ist durch Paul Cézanne im Jahre 1888 als bedeutendes Motiv in die Kunstgeschichte eingegangen.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 3.000 bis 3.500 Euro
- Datierung: zwischen 1865 und 1886
- Herkunft: Paris / Lamorlaye
- Künstler: Charles-Pierre Daubigny
- Sendung vom 7. September 2013