Dame in Gelb Korsettlos und reformbereit
Eine Nachrecherche hat ergeben, dass es sich bei der jungen Dame im gelben Reformkleid um Helene von Soxhlet handelt, die von Emilie von Hallavanya um 1905 in München gemalt wurde.
Dass sie sich den neuen Idealen des Jugenstils angeschlossen hat, signalisiert diese junge Dame der Gesellschaft schon mit ihrem hochgeschlossenen, gelben Reformkleid: Eine Mode, die mit dem Korsett auch gleich die Konventionen des vorangegangen Historismus über Bord warf.
Dieses malerisch anspruchsvolle Portrait aus der Zeit um 1905 macht zudem den Charakter der jungen Frau deutlich: verhalten, ein wenig ängstlich schaut sie den Betrachter an und ist sich dennoch ihrer Eleganz und ihrer selbst bewusst.
Nachgefragt: Die Recherchen der Besitzerin haben ergeben, dass es sich bei der Dargestellten um Helene von Soxhlet handelt, der Tochter des Wissenschaftsprofessors Franz von Soxhlet. Als Malerin kommt Emilie von Hallavanya in Frage. Deren ebenfalls um 1905 gemaltes Selbstbildnis gehört zu den Publikumslieblingen des Münchner Lenbachhauses. Durch die gelungene Zuschreibung dürfte das Bild seinen geschätzten Marktpreis nun übertreffen.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 7.000 bis 8.000 Euro
- Datierung: um 1905
- Herkunft: München
- Künstler: Emilie von Hallavanya
- Sendung vom 16. März 2013