Zwei Altartafeln Schrankenlose Anbetung
Die beiden Tafeln sind Teile eines süddeutschen Altars der Spätgotik um 1540. Sie zeigen die Anbetung des neugeborenen Gotteskindes.
Auf der einen Tafel sind die Heiligen Drei Könige herbeigeeilt, um das Neugeborene anzubeten, auf der anderen sind es die Hirten. Im ausgehenden Mittelalter verstand man diese Kombination sofort: sie bedeutete 'Anbetung durch alle'. Durch die, die von fern kamen und von nah, die Reichen und die Armen, die Adligen und das Volk. 'Alle sind eingeladen', sagen die Tafeln dem Betrachter, weil vor dem Mensch gewordenen Gottessohn jeder Einzelne gleich viel zählt.
Die stille, anmutige Anbetung und ihre - im besten Sinne - naive Gläubigkeit tragen viel zur Schönheit dieser beiden zusammengehörigen Tafeln bei. Sie stehen in der Tradition der so genannten 'Donauschule', die in Regensburg ihr Zentrum hatte. Auch lassen sich – und das weist jetzt ein wenig weiter südlich – gewisse Ähnlichkeiten zu Arbeiten von Michael Pacher feststellen.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 12.000 bis 15.000 Euro
- Herkunft: Süddeutschland
- Datierung: um 1540
- Sendung vom 24. März 2012