Gründerporträts Weitsichtige Grafen
Diese Porträts von Graf Ekbert und Gräfin Himiltrud, den Gründern der Klöster Pütten, Neuburg am Inn und Vornbach, sind um 1637 entstanden und erzählen eine noch viel ältere Geschichte.
Zwar haben die beiden Klostergründer Ekbert und Himiltrud im 11. Jahrhundert gelebt und gewirkt, ihre Gewänder aber stammen aus dem frühen 17. Jahrhundert und entsprechen einer strengen Kleiderordnung. Nur Grafen und Fürsten durften so aufwendige Spitzen tragen. Weder hatten die beiden je diese Mode getragen, noch kannten sie das Kloster Vornbach in dem dargestellten Bauzustand: nach seinem Umbau, etwa um 1637. Der Umbau dürfte auch der Anlass für diese Porträts gewesen sein.
Links neben Gräfin Himiltrud ist eine Marienfigur auf einem Brunnen dargestellt, darunter hockt ein Genius mit einer Lupe. Es ist die Allegorie der Sehkraft, ja der Weitsicht. Ein Verweis darauf, dass die Gräfin durch das wundertätige Quellwasser einer Marienwallfahrtsstätte von ihrer Erblindung geheilt worden sein soll. Aus Dankbarkeit erhob sie das nahe gelegene Vornbach zum Kollegiatstift und weihte es dem Heiligen Benedikt und der Heiligen Maria. Etwa 50 Jahre später, 1094, gründete Graf Ekbert dann das Kloster Vornbach.
Fakten:
- Geschätzter Wert: um 10.000 Euro
- Datierung: um 1637
- Herkunft: Neuburg/Inn (oder Umgebung)
- Sendung vom 30. März 2013