Halbakt von Leo Putz Im flirrenden Sommerlicht
Das flirrende Licht des Sommers bannt der Südtiroler Leo Putz auf seinem Gemälde aus der Zeit um 1915 so gekonnt auf die Leinwand wie die jugendliche Schönheit dieses weiblichen Halbakts.
Dieser Halbakt im typischen 'Putz-Stil' besticht durch seine breitflächige, impressionistische Malweise. Was im Detail und von Nahem informell wirkt, das gewinnt im Zurücktreten an gegenständlicher Erkennbarkeit. In diesem Fall ist es eine junge Frau, die, halb barbusig, den Betrachter direkt anschaut.
Leo Putz beschäftigt sich in seinem umfangreichen Oeuvre vor allem mit den Themen Mensch und Natur - immer aus der Perspektive seiner individuellen Erfahrung und Sichtweise. In Auflehnung gegen die von ihm als akademisch empfundene Kunst eines Franz von Lenbach, gründete er 1903 mit anderen jungen Künstlern die Münchner Gruppe 'Scholle'. Leo Putz wurde bald deren erfolgreichstes Mitglied und prägte mit seiner sachlich-straffen Pinselführung ihren Stil.
Die Künstler der 'Scholle' verbrachten die Sommer vor allem am Ammersee, wo in einer Zone zwischen Seeufer und Bäumen solche Licht-/Schattenstudien möglich waren. Die Bilder von Leo Putz zeichnen sich durch eine besondere Frische aus, vor allem, weil er so gekonnt das flirrende, mittägliche Sommerlicht einzufangen wusste - und solch intime Momente wie auf diesem zwar unsignierten, aber direkt vom Künstler erworbenen Bild.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 70.000 bis 90.000 Euro
- Datierung: um 1915
- Herkunft: München / Voralpenland
- Künstler: Leo Putz
- Sendung vom 23. November 2013