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Partenkirchen-Portrait Vergessenes Dorfvergnügen

Der Münchner Maler Anton Doll malte dieses ländliche Treiben um 1850 und reiht sich mit seinem Bild des bayerischen Partenkirchen in eine Tradition von Ortsportraitisten ein.

Stand: 06.07.2012 | Archiv

Partenkirchen-Porträt: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Denn schon viel früher, um 1820, hatte ein anderer Maler das Dorf nahe der Alpen als folkloristisches Motiv entdeckt: Peter von Hess. Seine Bilder eines bäuerlichen, naturnahen Lebens waren weltweit gefragt. Ein Erfolg, der auch andere Maler Richtung Alpen lockte.

Der Münchner Anton Doll (1826 - 1887) reiste etwa drei Jahrzehnte später nach Partenkirchen, um einen Höhepunkt dörflichen Treibens in Öl zu bannen: eine Art Wettlauf, der sich auf der langen Dorfstraße von Partenkirchen zuträgt. Eine Blaskapelle begleitet den Lauf vom Balkon eines typisch Werdenfelser Bauernhauses aus. Man erkennt die stattlichen Häuser mit ihren zur Straße hin stehenden Giebeln. Und das ganze Dorf ist als Gemeinschaft auf den Beinen.

Offensichtlich entsprach dieses Motiv einem Bedürfnis: in Zeiten wachsender Industrialisierung hängte man sich gern das Gegenmodell übers Sofa. Eine dörfliche Idylle mit ihren Sitten und Gebräuchen, die so ungetrübt und identitätsgewiss schon damals der Vergangenheit angehörte. Inzwischen ist der Brauch vergessen – aber vielleicht können die Volkskundler unter unseren Zuschauern das Geheimnis um Sinn und Spielregeln dieses Wettkampfs lüften.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 5.000 bis 7.000 Euro
  • Datierung: um 1850
  • Herkunft: München
  • Künstler: Anton Doll
  • Sendung vom 7. Juli 2012

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