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Ruinen-Landschaft Dolce Vita

Mit sehnsüchtigem Blick gen Süden hat ein nicht identifizierter niederländischer Romanist wohl im 17. Jahrhundert diese römische Tempelruine auf die Leinwand gebannt.

Stand: 08.01.2013 | Archiv

Ruinen-Landschaft: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Und nicht nur das – auch seinen Eindruck vom römischen 'Dolce vita' hat er in seinem Bild eingefangen: beiläufig zeigt er die Anbahnung einer Liebelei. Der Griff des jungen Mannes ans Kinn einer Frau galt damals als erotische Geste. Im Vordergrund führen Hirten ihre Tiere ans Wasser oder melken sie. Das Hauptthema des Bildes aber ist das Versinken einer Hochkultur und der Fortbestand des einfachen, ländlichen Lebens.

Diese Ruine, Rest einer einstigen Hochkultur, ähnelt dem 'Tempel der Minerva Medica', fälschlicherweise als der Fundort einer griechischen Statue bezeichnet, die die Schutzgöttin der Ärzte darstellt. Der spätrömische, zehneckige Tempel selbst, ein Zentralbau von 24 Metern Durchmesser und etwa 33 Metern Höhe, wurde ursprünglich als öffentliches Bad genutzt.

Die Malweise dieses Bildes lässt an den berühmten niederländischen Romanisten Nicolaes Berchem denken. Ob das Bild von ihm selbst stammt oder eine Kopie ist, kann beim momentanen Zustand des Bildes kaum erkannt werden. Sein 'krepierter', also stark gealterter, rissiger Firnis verhindert den Blick auf die darunter liegende, ursprüngliche Farbschicht.

NACHRECHERCHE: Inzwischen wurde das Bild restauriert und die krepierte Firnisschicht abgenommen. Dies öffnete den Blick auf eine Jahreszahl: 1657. Eventuell weist ein, nur unter dem Mikroskop zu erkennendes, verschnörkeltes 'B' doch auf Nicolaes Berchem als Maler des Bildes hin. Zum jetzigen Zeitpunkt ist das aber noch offen.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 5.000 bis 7.000 Euro
  • Datierung: 17. Jahrhundert
  • Herkunft: Niederlande
  • Sendung vom 12. Januar 2013

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