Alabastervase Vornehme Blässe
Dieser zwischen 1840 und 1860 gefertigte Vasenpokal aus Alabasterglas ist wohl durch viele Handwerkerhände gegangen. Denn er ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mehrerer Zünfte.
Glasbläser, Schleifer, Maler und Vergolder – Vertreter all dieser Berufsgruppen haben an diesem prachtvollen Glaspokal mitgewirkt und ihn stufenweise veredelt. Nachdem er, besonders am Fuß, sehr aufwendig mit unterschiedlich profilierten Schleifrädern bearbeitet wurde, hat man ihn mit vielen feinen Blümchen in Emaille bemalt, mehrmals gebrannt und schließlich vergoldet.
Seine Form, eine Mischung aus Trinkgefäß und Vase, wurde in so genanntem Alabasterglas ausgeblasen. Diese Glasart erinnert mit seiner milchig trüben Farbe an das Mineral Alabaster, einer Abart des Gips'. Sie entsteht, wenn durch spezielle Verfahren das Glas nicht vollständig schmilzt, sondern feine Körnchen in der Glasmasse verbleiben: sie 'glast aus'. Alabaster war eine kurze Zeit lang nicht nur als Glasfarbe sehr begehrt: schon im Barock war auch alabasterfarbene Haut für adlige Damen ein kosmetisches 'Muss'.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 500 bis 700 Euro
- Datierung: 1840 - 1860
- Sendung vom 9. Juni 2012