BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Eierhalter Adliges Schaubrüten

Eierhalter wie dieser aus dem 19. Jahrhundert, wohl in Böhmen aus Porzellan gefertigt, wurden ursprünglich bei repräsentativen Festtafeln des Adels als so genannte Schaugerichte aufgetragen.

Stand: 10.08.2013 | Archiv

Eierhalter: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Wozu dient dieses Porzellanobjekt? Es zeigt eine brütende Henne mit vier Küken unter ihren Fittichen. Sie sitzt auf einem Unterteil in Form eines Korbes. Hebt man die Henne hoch, kommt im Korb ein Eierhalter zum Vorschein: als müsste die geduldige Henne auch diese Eier noch bebrüten.

Leider lässt sich die Marke der Manufaktur nicht entziffern, denn bei der Herstellung ist sie zu schwach in die noch weiche Porzellanmasse eingedrückt worden. Die schwere Materialität des Eierhalters ist aber typisch für Objekte aus Böhmen.

Auch kulturgeschichtlich ist dieser Eierhalter interessant. Schon im späten 17. und 18. Jahrhundert hat der Adel mit solchen Terrinen, so genannten Schaugerichten, seine Festtafeln bestückt: aus Krautköpfen wurde Kraut serviert, aus Porzellan-Schweinsköpfen Sülze oder Pastete gereicht. Besonders bei Festessen, zu denen Bürgerliche als Zuschauer eingeladen waren, wurden solche Schaugerichte aufgetischt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 500 bis 800 Euro
  • Datierung: 19. Jahrhundert
  • Herkunft: Böhmen (?)
  • Sendung vom 10. August 2013

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