Goldscheider-Madonna Pastell-zartes Antlitz
Diese Madonnen-Maske wurde von Adolf Prischl in den 1930er Jahren für die Wiener Keramikwerkstatt von Friedrich Goldscheider entworfen.
Friedrich Goldscheider war ein bekannter Keramiker, der bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine florierende Werkstätte in Wien unterhielt. Bekannt wurde Goldscheider durch seine hoch entwickelte und präzise Verarbeitung von Steingut. Auch diese Wandmaske, die ein madonnenhaftes Gesicht zeigt, wirkt durch die Lüsterglasur und ihre zarten Rosa- und Grautöne wie aus Porzellan. Solch pastellige Unterglasurfarben waren Mode zwischen 1920 und 1940, der Zeit des Art déco.
Die zum Gebet gefalteten Hände der jungen Frau und ihr schleierartiges Kopftuch signalisieren, dass es sich wohl um Maria, die Muttergottes handelt. Und tatsächlich läuft diese Wandmaske unter dem Namen 'Madonna' - obwohl das Jesuskind fehlt. Die eingestempelte Zahl '7865' auf der Rückseite des Modells ist d i e Erfolgsnummer von Goldscheider: sein berühmtestes Modell.
Auch der Künstler ist bekannt: es ist Adolf Prischl, der dieses Modell in den 1930er Jahren für die Werkstatt von Friedrich Goldscheider entworfen hat. Sein Modell war so beliebt, dass es auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch ausgeformt wurde und daher bis heute auf dem Markt recht präsent ist.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 300 bis 400 Euro
- Datierung: 1930er Jahre
- Herkunft: Wien
- Künstler: Adolf Prischl
- Hersteller: Friedrich Goldscheider
- Sendung vom 22. Dezember 2012