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Müller-Kerzenständer Modern. Multifunktional. Müller.

Diese beiden Kerzenständer gehören zu den bedeutenden Entwürfen, die der Jugendstilentwerfer Albin Müller zwischen 1906 und 1912 auf der Darmstädter Mathildenhöhe für die Westerwälder Steinzeugindustrie gemacht hat.

Stand: 09.01.2014 | Archiv

Müller-Kerzenständer: Die komplette Beratung noch einmal sehen

Diese Objekte von Albin Müller tragen seine typischen Kennzeichen: sie stehen in ihrer Ornamentik zwar dem Jugendstil nahe, sind aber weniger floral, sondern geradliniger, abstrakter, architektonischer. Doch nicht nur ihr Dekor, auch ihre Funktion ist durchdacht: sie können als Kerzenleuchter, umgedreht aber auch als Vasen verwendet werden.

Albin Müller gilt als einer der bekanntesten Keramikkünstler und Entwerfer des Jugendstils. 1871 im Erzgebirge geboren, ging er zuerst beim Vater als Tischler in die Lehre. Im Jahre 1900 wurde er Lehrer an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in Magdeburg und entwickelte sich zum 'Allround-Künstler'. Seine Erfüllung aber fand er in Darmstadt auf der Mathildenhöhe, dem deutschen Zentrum für den Jugendstil.

Der kunstsinnige Großherzog Ernst Ludwig von Hessen richtete dort 1899 eine Künstlerkolonie ein. 1906 berief er Albin Müller zum 'Lehrer für Raumkunst'. Neben Gebrauchsgegenständen, Möbeln, ja sogar Häusern von Müller entstehen in dieser Zeit (bis zur Auflösung der Kolonie im Jahre 1912) viele wichtige Entwürfe für die Westerwälder Steinzeugindustrie. Entwürfe wie die hier gezeigten haben Albin Müller den Beinamen 'Erneuerer des Steinzeugs' eingebracht.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 1.000 Euro
  • Datierung: zwischen 1906 und 1912
  • Herkunft: Darmstadt
  • Entwerfer: Albin Müller
  • Herstellungsort: Westerwald
  • Sendung vom 11. Januar 2014

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