Asiatischer Schrank Exotik für das Stadtpalais
Der farbenprächtige Kommodenschrank aus der Zeit zwischen 1860 und 1920 stammt von weit her. Die Großmutter des Besitzers, eine Sammlerin aus Württemberg, hatte ihr asiatisches Zimmer damit geschmückt.
Das Besondere an diesem chinesischen Schrank ist die Technik, mit der er verziert ist: Der schwarze China-Lack wurde durch eine aufwändige Behandlung der Oberflächen mit Zwischenschliffen, Lackierungen und Hochglanzpolitur erreicht. In diese eingelegt sind Intarsien aus Edelstein: Jade, roter Jaspis und Marmor-Imitat, mit denen idyllische Garten-Szenen dargestellt werden. Drumherum gibt es noch mit Goldlack gemalte Verzierungen.
Schon im 18. Jahrhundert wurde es in den großen Metropolen Mode, dass Edelleute und später Großbürger ihr Palais mit chinesischen Möbeln schmückten – das gab einen exotischen Touch. Die Handwerker in der chinesischen Provinz Kanton stellten sich darauf ein: Ganze Viertel entstanden, die ausschließlich Manufaktur-Ware für den Export nach Europa fertigten. Per Dampfschiff kamen diese Stücke dann in großer Zahl zu uns, deshalb sind sie trotz der aufwändigen Fertigung nicht selten.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 1.000 bis 1.200 Euro
- Datierung: zwischen 1860 und 1920
- Herkunft: China, Provinz Kanton
- Sendung vom 27.4.2013