Kleinkommode Gesichertes Einzelstück
Die Kommode war ein Spontankauf auf einem fränkischen Trödelmarkt. Weder Verkäufer noch Käufer ahnten, um was es sich dabei genau handelt: eine Spezialanfertigung aus der Barockzeit.
Die Datierung ist kein Problem: Die Verzierung durch furniertes Bandelwerk zeigt eindeutig in die Barockzeit um 1730. Das verarbeitete Tannenholz lässt auf eine Entstehung in Südwestdeutschland schließen. Wenn man aber die Kommode näher betrachtet, gibt es einige Überraschungen: Links hat sie drei Schubladen, rechts eine Türe, die mit einem massiven Stangenschloss gesichert ist. Hinter der Tür befindet sich eine Lade, die ein weiteres Schloss besitzt.
Die verschließbare Deckplatte der Kommode kann aufgeklappt werden. Darunter kommen zwei versenkte Klappladen zum Vorschein. Das lässt an einen Spieltisch mit Aufbewahrungsmöglichkeit für Spielfiguren denken. Der wahre Zweck der Kommode war aber wohl der Gebrauch als schlossgesicherte Schreibkommode, wie sie in einem Kontor benötigt wurde. Genau für diesen speziellen Zweck wurde sie vermutlich entworfen und gebaut, es ist eine Einzelanfertigung, wie sie den Experten bisher noch nie untergekommen ist. Die Kommode ist durch Nässe und Trocknung sichtbar beschädigt, die schöne, originalgetreue Patina sollte aber bei einer Restaurierung erhalten bleiben.
Fakten
- Geschätzter Wert: 1.500 bis 1.800 Euro
- Datierung: um 1730
- Herkunft: Südwestdeutschland
- Hersteller: unbekannt
- Sendung vom 27.4.2013