Skurriler neubarocker Sessel, dessen Lehnen von zwei Engeln getragen werden. Einer von ihnen trägt einen Blaumann und hält Lenkrad und Autohupe in Händen, der andere Putto tritt in pelzgefütterter Fliegerkleidung mit Propeller und Fernglas auf. Der Bezug dieses ungewöhnlichen Sessels aus Nussbaum ist ein alter Gobelinstoff, das Möbelstück entstand in der Zeit um 1930. Es ist allerdings nicht typisch für den Möbelgeschmack des Dritten Reiches, der stark vom Neoklassizismus bestimmt war.

Ob der Stuhl einst tatsächlich Hermann Göring gehörte, wie es sein heutiger Besitzer vermutet, könnte nur anhand von Fotografien geklärt werden. Der Wert des Sessels ist schwer zu bestimmen, da er handwerklich gut gearbeitet, aber in seiner Ausgestaltung ein Kuriosum ist.