Besonders auffällig an diesen Vasen sind die auf Agraffen, also Stützen, sitzenden Frauenköpfe, aus denen die Henkel herauswachsen. Vorbild für sie waren wohl die berühmten Vasen der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM), die im 18. Jahrhundert Vasen mit ebensolchen Frauenköpfen gestaltet hatte.

Auch ihre Gesamtgestalt - der klassizistische Henkel, der barocke Fuß, die Dekoration und die ans Rokoko angelehnte Bemalung - ähnelt den Berliner Vasen. Und doch kommen diese historistischen Vasen nicht von dort, sondern stammen aus Böhmen.

Aber sind die Vasen mit ihrem rot-goldenen Sockel und dem mit Rokoko-Motiven dekorierten Körper wirklich handbemalt? Die feine Nuancierung der Malerei, die drucktechnisch um 1880 so noch nicht möglich gewesen wäre, spricht eindeutig für eine Handbemalung.