Koppchen und Untertasse Goldiges Erbstück
Auf den ersten Blick ein Ensemble von perfekter Harmonie: die henkellose Tasse, 'Koppchen' genannt und seine Untertasse, beide aus Meissener Porzellan um 1722.
Das Koppchen besticht zuerst durch seine Eleganz: an der Lippe dünnwandig auslaufend, in mattem Gold bemalt mit der Wirkung eines Kupferstichs. Die Bemalung der Untertasse, besonders diese Art der Bordüre, weist auf den berühmten Augsburger Porzellanmaler Bartholomäus Seuter hin. Sein Porzellan bezog er von der ersten Adresse: der Meissener Manufaktur unter Johann Friedrich Böttger.
Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch eine Disharmonie auf: das Porzellan des Koppchens ist merkwürdig hell, sein Gold glänzt nicht wie das der Untertasse. Und die Malerei ist weniger elegant und meisterhaft, kurz: es wurde wohl sehr viel später bemalt als die Untertasse.
Fakten:
- Geschätzter Wert: ca. 2.300 Euro
- Herkunft/ Datierung: Meißen, vor 1723
- Manufaktur: Meissen
- Künstler: Bartholomäus Seuter
- Sendung vom 28. Januar 2012