Diorama Das Geheimnis des Heiligen Nepomuk
Auch dieses Augsburger Schaukästchen, Diorama genannt, aus dem 18. Jahrhundert lüftet das Beichtgeheimnis zwischen dem Heiligen Nepomuk und der böhmischen Königin Johanna nicht.
Ob es Ehebruch war, den die böhmische Königin Johanna dem Priester Nepomuk im 14. Jahrhundert beichtet, bleibt für immer ein Geheimnis. Denn der Priester hat dem Druck ihres Mannes, König Wenzel, standgehalten und nichts verraten. Der Legende nach ist Nepomuk deshalb in die Moldau geworfen worden. Doch er tauchte wieder auf – mit einem Sternenkranz um sein Haupt.
1721 wurde Nepomuk selig, 1729 heilig gesprochen. Seitdem wird er als Brückenheiliger sowie als Patron der Priester und des Beichtgeheimnisses verehrt. In diesem prächtigen, mit vielen verschiedenen Materialen ausgestalteten Diorama sind er, die Königin und einer ihrer Lakaien als Papierfiguren dargestellt. Die Ausschneidebögen dafür stammen aus Augsburg. Der zurückgeschobene Vorhang verwandelt das Diorama in eine barocke Theaterbühne. Durch dieses bildkompositorische Element wird der Betrachter Zeuge eines Geschehens, das ihm eigentlich verborgen bleiben sollte. Wenigstens ein Geheimnis ist hier doch gelüftet worden…
Fakten:
- Geschätzter Wert: 3.000 Euro
- Datierung: zweite Hälfte 18. Jahrhundert
- Herkunft: Augsburg
- Sendung vom 22. September 2012