BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Ex Voto Vom Beten und Brunzen

Zwiebelturm, Kirche, Friedhof, ein rustikaler Spruch und eine Kartusche mit der Aufschrift "Ex Voto 1801": Ist dieses Täfelchen vom Flohmarkt das echte, heilige Versprechen eines "Brunzers" im Falle seiner Genesung vom Blasenstein? Lesen Sie dazu auch die Zuschauerhinweise unter dem Faktenblock auf dieser Seite!

Stand: 20.11.2021 | Archiv

Ex Voto: Vom Beten und Brunzen

Fakten:

  • Geschätzter Wert: Liebhaberwert
  • Datierung: 1950er- bis 1970er-Jahre
  • Herkunft: Oberbayern
  • Sendung vom 20. November 2021 aus Schloss Schleißheim

REAKTIONEN AUF DIE BERATUNG: Für den skurrilen Spruch auf dieser "Votivtafel" gibt es Vorläufer: zum einen als Grabinschrift auf dem sogenannten "Lustigen Friedhof" in Kramsach, Tirol. Dort steht zu lesen: Hier ruht der Brugger von Lechleithen. Er starb an einem Blasenleiden. Er war schon je ein schlechter Brunzer, drum bet für ihn ein Vaterunser. Zum anderen im Pfalzmuseum Forchheim, wo eine schon auf 1872 datierte Votivtafel sogar die hier gezeigte Variante mit dem Namen Mathias Spies zeigt! Und Ende der Sechzigerjahre wurde auf einem Grabkreuz in einem Passauer Antiquitätengeschäft folgende Version gesichtet: Hier liegt der Huaber Hias, er starb am Nierengrieaß. Er war a schlechter Brunzer, betts eam a Vaterunser. Herzlichen Dank unseren Zuschauerinnen und Zuschauern für diese Hinweise!


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