Barocke Silberdose Schatztruhe für Hostien
Ovale getriebene Silberdose, die mit sogenannten "Tünkelschen Blumen" verziert ist. Dieses äußerst beliebte Muster wurde von dem Künstler Johannes Tünkel in Nürnberg um 1670 entworfen.
Man findet sie noch heute in Stuck, Silber, Glas und Schmuckstücken wieder. Auf der Rückseite ist das Christussymbol "IHS" eingraviert, dazu "CSF anno 1686" sowie die Meistermarke "ER". Bei genauer Betrachtung sind auch noch Reste des preußischen Steuerstempels von 1809 zu finden, der im Zuge der französischen Kriege Steuern auf bereits existierendes Silber erhob.
In Anbetracht dieser Eingravierungen kann davon ausgegangen werden, dass die Dose einst zur Aufbewahrung von Hostien verwendet wurde. Da eine Stadtmarke fehlt, kann die genaue Provenienz der Silberdose nicht ermittelt werden, dies kann aber ein Hinweis darauf sein, dass sie in Schlesien entstanden ist.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 4.000 Euro
- Herkunft/Datierung: evtl. Schlesien, 1686
- Sendung vom 15. Oktober 2011