Tabatière / Bonbonnière Schweizer Steuerspardose
Speziell in Genf sind zwischen 1810 und 1830 solche üppig dekorierten Silberdosen für feine Pralinen oder Tabak gefertigt worden.
Diese klassizistische Dose mit ihrer aufwendigen Dekoration aus Lilien, korinthischen Säulen, augustäischem Rankenwerk und Füllhörnern ist nicht nur ein typisch Genfer Produkt, sie steht auch für das Empire: erst ab dieser Epoche finden sich solche flachen, rechteckigen Dosen - vorher fielen sie entweder rund oder oval und deutlich höher aus.
Diese Tabatière oder Bonbonnière, je nach Inhalt, stammt wohl aus Genf. Allerdings fehlt eine Punze. Punziert wurde häufig nicht, wenn der Auftraggeber darauf vertraute, dass der Silberschmied die vereinbarten Materialien verwendete. Und: solch ungepunzte Objekte mussten nicht über die Zünfte verhandelt werden. Also fiel für sie auch keine Steuer an – und das lag im gemeinsamen Interesse von Auftraggeber und Auftragnehmer.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 1.500 bis 1.800 Euro
- Datierung: 1810 bis 1830
- Herkunft: Genf / Schweiz
- Sendung vom 5. Januar 2013