Zwar lenkt schon das Thema der Figur alle Aufmerksamkeit auf sich, aber auch die künstlerische Umsetzung ist bemerkenswert: wie der Stolz der Frau, ihre aufrechte Haltung, der zurückgeworfene Kopf, die durchgestreckten Beine und ihre, bei aller Dominanz, kokette Ausstrahlung festgehalten wurde, zeugt von der Qualität des Künstlers.

Bruno Zach, 1891 in Österreich geboren und an der Wiener Akademie ausgebildet, zog später nach Berlin. Er hat sein künstlerisches Leben dem erotischen Sujet gewidmet, verkehrte mit Prostituierten, studierte ihr Milieu. Hier hat er eine junge Dame im freizügigen Mieder geschaffen - nur Teile ihres Oberkörpers sind bedeckt. Zu ihrer beruflichen Ausstattung als Domina gehören außerdem Strapse und hochhackige Schuhe. Ihr Handwerkszeug, die Peitsche, hält sie halb versteckt hinter dem Rücken. Diese Figur aus Bronzeguss ist in zwei Farben patiniert, um Haut und Kleidung voneinander abzusetzen. Nach wie vor ist sie ein dekoratives Jugendstil-Objekt - nicht nur fürs Herrenzimmer.