Heilige Barbara Dame ohne Unterleib
Diese Halbfigur der Heiligen Barbara stammt aus Schwaben, aus der Zeit um 1500. Sie wurde aber im 19. Jahrhundert umgearbeitet.
Als Schutzheilige der Schwangeren und der in Lebensgefahr schwebenden Gebärenden so wie der Bergleute und vieler anderer, gehört die Heilige Barbara zu den populärsten der vierzehn Nothelfer. Ihr schönes, jugendliches Gesicht deckt sich mit der Legende, dass sie eine Prinzessin war, die, aufgrund ihrer Hinwendung zum christlichen Glauben, vom eigenen Vater verfolgt, misshandelt und enthauptet wurde. Neben dem Turm ist der Kelch, den sie hier in den Händen trägt, ihr Attribut.
Diese Heiligenfigur wurde im späten 15. Jahrhundert geschnitzt, der Schaffenszeit des fränkischen Bildhauermeisters Tilman Riemenschneider. In ihrer ganzen Anmutung ist diese Heilige Barbara aber schwäbisch und stammt möglicherweise aus der Region um Ulm. Wohl im 19., vielleicht aber auch erst im 20. Jahrhundert, war sie wahrscheinlich aus einem Altar herausgeschnitten, abgesägt und zu einer Halbfigur, einer Büste umgearbeitet worden. Dabei sind auch die Fraßlöcher von Anobien, also Holzwürmern, verkittet worden. Ihre Krone und der untere Teil des Kelches wurden ebenfalls später ergänzt.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 3.000 bis 3.500 Euro
- Datierung: um 1500
- Herkunft: Ulm / Schwaben
- Sendung vom 14. Dezember 2013