Feuerwehrhelm Zier des Kommandanten
Dieser Helm aus Messing kam in den 1960er Jahren unter dem Fußboden eines alten Rothenburger Stadthauses zum Vorschein. Bauart und Stil des Helms sagen einiges über ihren ehemaligen Träger aus.
Der war kein einfacher Feuerwehrmann. Abzulesen ist das am Schraubenloch, das in der Mitte des Helms den fehlenden Kamm und Federbusch anzeigt. Der abnehmbare Federbusch aus rotem Rosshaar war nur für besondere Anlässe gedacht und konnte mit einer Flügelmutterschraube befestigt und wieder abgenommen werden. So eine besondere Helmzier gebührte nur dem Kommandanten der Stadtfeuerwehr.
Dieser war in der Zeit um 1860 in Rothenburg im Dienst. Das abgebildete Stadtwappen und die stilistische Ausführung des Helms geben darüber eindeutigen Aufschluss. Vorbild waren französische Helme aus der Zeit um 1830, die später auch in Deutschland in Mode kamen. Ursprünglich am Helm angebracht war zudem ein mit Messingschuppen verziertes Kinnband, das ist im Lauf der Zeit ebenfalls verloren gegangen ist. Sammler bezahlen für so ein schönes Stück dennoch mehrere hundert Euro.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 300 bis 400 Euro
- Datierung: um 1860
- Herkunft: Rothenburg ob der Tauber
- Sendung vom 20.4.2013