Historien-Gemälde Vor der k.u.k. Monarchie
Berittene österreichische Kürassiere und ein Ulan erinnern auf diesem österreichischen oder ungarischen Gemälde 1852 an den ungarischen Unabhängigkeitskampf.
Erst 15 Jahre später, 1867, begann die österreichisch-ungarische Doppelherrschaft, die so genannte K.u.K. Monarchie. Zuvor, 1848/1849 kämpfte Ungarn gegen Österreich um seine Unabhängigkeit. Darum geht es wohl auch auf diesem Gemälde: es zeigt österreichisches, berittenes Militär in den Uniformen der Jahre 1830 bis 1866. Der österreichische Kürassier links trägt einen Kammhelm, der als Hiebschutz gegen Schläge durch einen Säbel oder einen Pallasch dient. Typisch österreichisch ist auch sein Brustpanzer, der so genannten Kürass, den er nur vorderseitig trägt. Es galt wohl auch bei den Österreichern, wie bei den Preußen, das Motto: unsere Soldaten fliehen nicht, brauchen also keinen Schutz am Rücken.
Auf der Schabracke, also der Satteldecke seines Pferdes, ist ein Namenszug zu lesen: 'F 1', die Abkürzung für Kaiser Ferdinand den Ersten, den Vorgänger von Kaiser Franz Josef I. Die Märzunruhen zwangen Ferdinand den Ersten, 1848, zur Regierungsübergabe an seinen Neffen.
Zwischen den beiden Kürassieren sitzt, hoch zu Ross, ein Ulan, also ein Lanzenreiter mit der ulanentypischen Kopfbedeckung: der Tschapka. Sie stammt aus dem ungarisch-polnischen Bereich. Im Hintergrund tobt die blutige Schlacht, die mit der Unabhängigkeit Ungarns endete.
Fakten:
- Geschätzter Wert: 1.200 bis 1.500 Euro
- Datierung: 1852
- Herkunft: Österreich oder Ungarn
- Sendung vom 19. Januar 2013