Der Kris stammt aus der Zeit um 1820 und hat eine gewellte Klinge aus Damaszener-Stahl. Die Form symbolisiert die asiatische Schlangengottheit Naga, die schöne Damaszierung wurde durch ein aufwändiges Ätzverfahren mit Zitronensaft erreicht. Leider hat einer der Vorbesitzer diese wertvolle Patina nicht erkannt und teilweise wegpoliert. Auch das Heft ist reich geschmückt, es besteht aus Walross-Elfenbein und ist in Form eines Dämons in gebeugter Haltung ausgeführt.

Im oberen Bereich der Scheide aus vergoldetem Silber finden sich auf einer quadratisch unterteilten Fläche Schriftzeichen, die vielleicht arabisch und malaiisch sind. Das Aussehen erinnert an ein ausgefülltes Kreuzworträtsel. Die mythologische Bedeutung dieser Zeichen ist unbekannt, könnte aber im Ursprungsland noch verstanden werden.

Zu seinem heutigen Besitzer gelangte das geheimnisvolle Stück, als sein Vater im Jahr 1944 einen guten Freund verlor, der aus mährischem Adel stammte. Er durfte sich aus der Waffenkammer dieser Familie ein Stück als Andenken aussuchen – die Wahl fiel auf den Kris, mit dem die Freunde schon als Kinder gespielt hatten.