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Batterie-Check Welche hält am längsten durch?

Billig oder teuer. Eine Frage, die sich auch bei Batterien stellt, denn Markenbatterien sind oft fünfmal so teuer wie No-Name-Produkte. mehr/wert vergleicht Mignon-Batterien von Duracell, Varta und Energizer mit denen von Aldi, Lidl und dm. Das Ergebnis ist überrascht.

Von: Eva Röder

Stand: 18.12.2016

Mignon-Batterien | Bild: colourbox.com

Wegwerfbatterien gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Die bekannteste Batteriegröße ist die Mignon-Batterie. Sie trägt das Kürzel "AA" und liefert 1,5 Volt. Es handelt sich dabei um die am häufigsten verkaufte Größe. Also genau die richtige für unseren Batterie-Test.

Getestet werden drei Markenbatterien und drei No-Name-Batterien:

Duracell Ultra Power - ca. 1 Euro pro Batterie
Energizer Power - ca. 1 Euro pro Batterie
Varta Longlife - ca. 99 Cent pro Batterie
Paradies von dm - ca. 21 Cent pro Batterie
Aerocell von Lidl - ca. 20 Cent pro Batterie
Active Energy von AldiSüd - ca. 20 Cent pro Batterie

Welche Batterie versagt im Praxistest?

Wir wollen wissen: Wie gut schlagen sich die Batterien im Praxistest? Marlo, Dini und Luca helfen uns dabei und werden mit Spielzeugautos testen, welche Batterie am längsten durchhält.

In der ersten Runde werden die Markenbatterien getestet – doch nach einer knappen Stunde ist bereits Schluss für das erste Rennauto: Die Batterie von Energizer Power hat keinen Saft mehr. Die beiden anderen Spielzeugautos sind aber auch schon deutlich langsamer… und kurz darauf ist auch beim Auto mit der Varta-Batterie Schluss. Duracell ist somit der Gewinner der ersten Runde.

Zeit für Runde zwei und die günstigen Batterien von Drogeriemarkt und Discounter. Marlo, Dini und Luca sind sich einig: Die Billigbatterien halten nicht so lange durch wie die Markenbatterien. Das Rennen beginnt. Nach gut anderthalb Stunden machen die Autos aber immer noch nicht schlapp. Alle No-Name-Batterien halten länger durch als die fünfmal so teuren Batterien von Varta und Energizer. Als erstes macht dann die Lidl-Batterie schlapp, kurz darauf die von Aldi. Nur die von dm hält noch einige Minuten länger durch und ist damit der Sieger von Runde zwei.

Gewinnen die Markenbatterien im Labortest?

Wir wollen die Batterien aber auch im Labor testen. In der Nähe von Konstanz stellt das Unternehmen Dynamis Batterien GmbH Akkus für die Industrie her. Die Firma muss daher auch testen, was ihre Batterien aushalten. Für uns nehmen sie diesmal die drei Marken- und die drei Billigbatterien unter die Lupe. 
Frank Schnettka wird für uns die Tests durchführen: "Mit ihren Batterien simulieren wir zwei verschiedene Alltagssituationen. Einmal eine Situation mit einem hohen Stromverbrauch, z.B. einem elektronischen Gerät. Und einmal eine Taschenlampe mit einem geringeren Stromverbrauch."

Von jedem Modell testet das Labor drei Batterien, damit Ausreißer ausgeschlossen werden können. Schneiden die No-Name-Batterien im wissenschaftlichen Test genauso gut ab wie im Praxistest? Frank Schnettka verrät uns: "Die Discounterbatterien haben teilweise besser abgeschnitten als die Markenbatterien. Die Discounterbatterien können locker mit den Markenbatterien mithalten." Das überraschende Ergebnis: 
Bei der Simulation eines elektronischen Gerätes liegen die No-Name-Batterien von Lidl und Aldi vorne, dicht gefolgt von der teuren Batterie von Duracell und der günstigen von dm. Abgeschlagen die Markenbatterien von Varta und Energizer.
Bei der Langzeit-Simulation einer Taschenlampe gewinnt Duracell. Dahinter die No-Name-Batterien von Lidl, dm und Aldi. Die Batterien von Varta und Energizer bilden erneut die Schlusslichter.

Billig-Batterien sind Preis-Leistungssieger

Nach dem Praxistest und den Labortests zeigt sich folgendes Ergebnis: Preis-Leistungssieger unserer Stichprobe sind die Discounterbatterien von Lidl und Aldi. Knapp dahinter die teure von Duracell und die günstige von dm. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landen die teuren Markenbatterien von Varta und Energizer.

Lieber Akkus statt Batterien nutzen?

Aber sind Wegwerf-Batterien überhaupt noch zeitgemäß? Viele Geräte heutzutage werden schließlich mit Akkus ausgerüstet.

Ist der Kauf von wiederaufladbaren Batterien daher nicht sinnvoller? Frank Schnettka von der Dynamis Batterien GmbH verrät uns, dass sich Wegwerfbatterien oftmals doch noch lohnen:

"Die aufladbare Batterie, auch Akku genannt, ist immer wirtschaftlicher, besser für die Umwelt, weil sie wird nicht weggeschmissen und kann dementsprechend bis zu tausend Mal oder zweitausend Mal auf- und entladen werden. Aber es macht nur Sinn die Akkus in Geräte einzusetzen, die in kurzer Zeit viel Energie brauchen und sehr oft in die Hand genommen werden. Eine Küchenuhr zum Beispiel mit einem Akku auszurüsten lohnt sich nicht."

Frank Schnettka


Einmal-Batterien sind also vor allem für Geräte sinnvoll, die nur selten benutzt werden oder wenig Strom verbrauchen. Hinzu kommt, dass Akkus nach einigen Monaten einen Großteil ihrer Energie durch die Selbstentladung wieder verlieren – daher sind Wegwerfbatterien hier von Vorteil, da sie länger durchhalten. Einige alte Geräte, wie analoge Kameras oder Blutdruckmessgeräte, brauchen für einen reibungslosen Betrieb außerdem eine Spannung von 1,5 Volt – Akkus liefern meist nur etwa 1,2 Volt. Bei Geräten, die viel Strom verbrauchen oder sehr häufig genutzt werden, lohnt sich aber die Verwendung von Akkus.

Tipps für den richtigen Umgang mit Batterien

  • Beim Kauf auf Mindesthaltbarkeitsdatum achten: Batterien altern und verlieren stetig etwas von ihrer Anfangskapazität. Wie weit die sogenannte Selbstentladung schon vorangeschritten sein könnte, kann anhand des aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatums abgeschätzt werden. Daher sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass dieses Datum Minimum vier Jahre in der Zukunft liegt.
  • Batterien richtig lagern: Batterien oder Akkus sollten nicht an warmen Orten, schon gar nicht in Heizungsnähe aufbewahrt werden, denn die Wärme kann die Selbstentladung beschleunigen. Ein kühler Ort, beispielsweise ein trockener Keller, ist daher besser geeignet. Außerdem sollten Batterien nicht lose in einer Werkzeugkiste mit Metallteilen gelagert werden – es kann sonst zu einem Kurzschluss kommen.
  • Gleiche Batterietypen in ein Gerät einsetzen: Werden verschiedene Batterietypen oder Batterien mit unterschiedlichen Ladezuständen in ein Gerät eingesetzt, riskiert man Leistungsverluste. Daher sollte beim Batteriewechsel immer der gesamte Batteriesatz eines Gerätes ausgewechselt werden. Denn in der Regel ziehen entladene Batterien die Energie der vollgeladenen Batterien ab - dadurch minimiert sich die gesamte Energieleistung.
  • Batterien aus ungenutzten Geräten entnehmen: Wenn eine Batterie leer ist oder ein Gerät längere Zeit nicht betrieben wird, beispielsweise eine Taschenlampe, sollten die Batterien herausgenommen werden. Ansonsten riskiert man, dass die Batterien auslaufen.
  • Batterien ein zweites Leben schenken: Wenn die Energie einer Batterien für leistungsstarke Geräte wie eine Kamera oder einen MP3-Player nicht mehr ausreicht, muss sie nicht gleich entsorgt werden. Stattdessen können mit der Batterie weniger anspruchsvolle Geräte noch lange weiterbetrieben werden, beispielsweise die Fernbedienung oder eine Wanduhr.
  • Batterien richtig entsorgen: Batterien gehören nicht in den Hausmüll – so schreibt es gar eine gesetzliche Bestimmung in Deutschland vor. In Batterien stecken nämlich noch wichtige Metalle. Sie können als Rohstoffe wiedergewonnen werden. Außerdem enthalten ein paar wenige Batterien heute noch Quecksilber, Cadmium oder Blei. Diese Stoffe dürfen nicht mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden. Stattdessen gehören alte Batterien in einen Sammelbehälter, damit sie recycelt werden können. Solche Sammelboxen gibt es in fast jedem Supermarkt.

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