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Integration und Wirtschaft Flüchtlinge in der Arbeitswelt

Das Thema der Woche ist die Flüchtlingspolitik: Gestern Abend im Kanzleramt berieten die deutschen Industrievertreter darüber mit der Kanzlerin, wie es weitergehen soll mit der Integration. Brennend vor allem ist die Frage, wie aus Flüchtlingen Mitarbeiter werden, die sich durch ihre Arbeit selbst ernähren können.

Von: Josef Streule

Stand: 15.09.2016

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft am 14.09.2016 im Bundeskanzleramt in Berlin Vertreterinnen und Vertretern von Unternehmen der Initiative «Wir zusammen» zu einem Gespräch. | Bild: picture-alliance/dpa/Wolfgang Kumm

Er hat es geschafft: Mohammed Galeb-Alalwani, Flüchtling aus Syrien. Vor einem Jahr kam er nach Bayern. Und jetzt hat er einen festen Job, bei der Firma CHS in Parsdorf bei München. Deutsch hat er sich selbst beigebracht. Firmenchef Anton Finauer hat bei dem 30 Jahre alten Flüchtling nicht lange gezögert: Nach nur einer Woche Praktikum hat ihn der Logistik-Dienstleister fest angestellt. Doch das ist die Ausnahme.

Problem Nummer eins: Die berufliche Qualifikation

"Wenn uns mitgeteilt wird, sie haben zu Hause als Schreiner gearbeitet, dürfen wir uns vorstellen, dass sie eine Schreinerausbildung haben, so wie wir sie kennen, sondern sie sind halt angelernt worden."

Karin Wiedenhöfer, WBB Akademie

Problem Nummer 2: Kaum Deutschkenntnisse

Viele Arbeitssuchende sprechen durchweg schlecht Deutsch, auch wenn sie schon seit Monaten im Land sind. Der Grund: Einen Kurs können sehr wenige besuchen. Davon gibt es selbst für anerkannte Flüchtlinge einfach zu wenig.

"Alle möchten arbeiten, möglichst schnell arbeiten, möglichst gleich arbeiten, aber ohne Deutsch ist es halt schwierig."

Karin Wiedenhöfer, WBB Akademie

Zwei Drittel der Flüchtlinge zum Beispiel in Ebersberg können weder lesen noch schreiben. Sie beginnen einen Kurs mit dem Alphabetisierung. Geflüchtete fit für den Arbeitsmarkt zu machen, kostet daher viel Zeit und auch Geld.

Doch in vielen Fällen kann sich das auszahlen. Denn mehr als zwei Drittel der Flüchtlinge sind jünger als 30 Jahre.

Problem Nummer drei: Rechtsunsicherheit

Ob und wann ein Flüchtling arbeiten darf, ist häufig nicht klar.

"Die rechtliche Situation ist sehr undurchschaubar, es kommt auf die Bevölkerungsgruppe an, wer hat Bleiberecht, wer ist geduldet, wann darf er arbeiten, wann darf er nicht arbeiten."

Martin Gruber, Inhaber Rewe-Markt Grafing


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