Terror in Bayern Wie groß ist die Gefahr?
Nach dem Attentat in Würzburg, bei dem fünf Menschen schwer verletzt wurden, sind immer noch viele Fragen offen. Wer war der Täter? War er wirklich ein IS-Kämpfer? Kommt der Terror jetzt zu uns?
Unsere Gäste am 20.07.2016
Joachim Herrmann, Bayerischer Innenminister
"Ich bin aus Sicherheitsgründen der Meinung, der Normalzustand muss sein, wenn jemand überhaupt keine Papiere hat, wenn er keinen Ausweis hat, mit dem er seine Identität belegen kann, dann muss man so jemanden an der Grenze erst einmal festhalten. Und wenigstens versuchen, einigermaßen zu klären, ob das, was er behauptet, wenigstens einigermaßen stimmen kann." (Münchner Runde, 20.07.15)
Simone Barrientos, ehrenamtliche Flüchtlingshelferin
"Man wird in Zukunft noch genauer schauen müssen." Und: "Ich werde versuchen, mich nicht damit zufrieden zu geben, wenn ich einen Jungen frage, 'wie geht es dir', und er sagt, 'gut, alles ok', sondern ich werde nochmal hinschauen und nachfragen." Und: "Ich wünschte mir, dass es in Zukunft auch eine psychologische Begutachtung gibt von Jugendlichen, um zu schauen, ob da Handlungsbedarf ist." (Münchner Runde, 20.07.16)
Markos Maragkos, Psychologe, Ambulanzleiter Therapieausbildungsinstitut AVM
"Ich denke, es ist sehr wichtig, dass diese Jungen als Menschen verstanden werden, die Grundbedürfnisse haben." Und: "Es ist sehr wichtig, solchen Menschen eine Sinnhaftigkeit zu geben. Das kann eine Ausbildung sein, ein Job, ein soziales Gefüge." Denn: "Dadurch verringern wir massiv die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Mensch seine Identität in einer Organisation wie dem sogenannten IS sucht." (Münchner Runde, 20.07.16)
Oliver Bendixen, BR-Polizeireporter
"Ich finde, das ist in diesem Zusammenhang auch eine etwas akademische Diskussion zu fragen, ist das eine Einzeltat eines offensichtlich schwer gestörten jungen Mannes oder ein islamischer Angriff? Bei dieser Wortwahl, die im Bekenner-Video auftaucht und in diesem Schreiben, das bei ihm zu Hause gefunden wurde, kann man schon einen Zusammenhang mit dem Islamismus oder mit dem sogenannten IS herstellen." (Münchner Runde, 20.07.16)