BR Fernsehen - Querbeet

Blühpakt Bayern Naturnahe Grünfläche

Aus einer 600 Quadratmeter großen öffentlichen Grünfläche im unterfränkischen Großostheim soll ein kleiner naturnaher Park entstehen. Dafür müssen nicht nur Wurzelstöcke verteilt werden, sondern auch gut 2800 Stauden in den Boden.

Von: Tobias Bode

Stand: 04.08.2023 10:36 Uhr

Blühpakt Bayern: Naturnahe Grünfläche

Vom Parkplatz zum Park

Vor der Umgestaltung haben auf der Fläche meist Autos geparkt, was irgendwann zum Problem für die vorhandenen Bäume geworden ist. Geplant haben den neuen Park angehende Technikerinnen und Technikern der LWG Veitshöchheim. Verantwortlich für die Umsetzung sind Christian Gasper, Leiter des Bereichs Gartenbau in Großostheim, und sein Team. Nachdem Wege und Mauern angelegt wurden, hat das Gärtnerteam Mitte März 2023 Wurzelstöcke auf dem Gelände verteilt. Die stammen von Baumaßnahmen aus der Umgebung und sollen zukünftig Insekten und anderen Tieren als Unterschlupf dienen.

Heimische Stauden und Gehölze

Den Schwerpunkt der Pflanzenauswahl bilden heimische Stauden oder deren Sorten. Von heimischen Pflanzen profitieren unsere Insekten am meisten. Der naturnahe Park ist der erste seiner Art in Großostheim. Unterstützt wurde das Projekt vom Blühpakt Bayern, einer Initiative für mehr Artenvielfalt.

Internet-Tipp

Weitere Informationen zum Blühpakt Bayern finden Sie hier:

Pflanzarbeiten

Damit das Pflanzen schneller geht, kommen Erdbohrer zum Einsatz. Die werden einfach in leistungsstarke Akkuschrauber gespannt. Ein Team bereitet die Löcher vor, ein zweites setzt die Stauden ein. Der Boden in den Beeten wurde aufgeschüttet. So sind keine Steine oder Wurzeln im Weg. Laut Christian Gasper hat die Methode neben der Schnelligkeit weitere Vorteile: die Pflanzgrube samt Sohle wird beim Bohren gelockert und erleichtert den Stauden das Anwachsen.

Um den Pflanzen das Anwachsen zusätzlich zu erleichtern, tauchen die Gärtner die Wurzelballen in ein sogenanntes Hydrogel. Das kann Wasser speichern und an die Stauden abgeben. Christian Gasper probiert das zum ersten Mal. Ziel ist, die Pflanzen nur noch wenig zusätzlich zu wässern. Eine Mulchschicht wird später die Verdunstung ebenfalls reduzieren.

Wiederbesuch im Juli

4 Monate später. Die lange Trockenheit im Sommer haben einige Pflanzen trotz Mulch und Hydrogel nicht überstanden. Die Lücken müssen jetzt wieder aufgefüllt werden, damit sich die Fläche schnell schließt. Und auch einige Eiben der kleinen Hecke müssen die Gärtner nachpflanzen. Dennoch haben sich die meisten Stauden gut entwickelt und trotz Regen sind sogar einige Hummeln unterwegs. Ein kleines Problem gab es allerdings mit dem Experiment Hydrogel. Denn einige Wurzelballen haben vermutlich zu viel Hydrogel abbekommen.

Da das Gel ein Vielfaches des eigenen Volumens an Wasser aufnehmen kann, hat es die Stauden dabei nach oben gedrückt. Die Stauden müssen wieder angedrückt werden, damit sie später nicht vertrocknen. Aber grundsätzlich ist Christian Gasper mit dem Ergebnis zufrieden: „Ich finde, das ist wirklich sehr schön geworden. Wenn man so die ersten Entwürfe gesehen hat und wie es jetzt tatsächlich geworden ist, würde ich sagen, es passt auf der ganzen Linie.“
Die neuen Stauden brauchen noch Wasser, zukünftig wird nur in langen Trockenzeiten gewässert. So soll dieser kleine Park insektenfreundlich und pflegeleicht sein.

 Kontakt

Christian Gasper
Bauhof - Gartenbau und Grünflächen
Leiter Gartenbau und Grünflächen
Stellv. Bauhofleiter

Markt Großostheim
Schaafheimer Str. 33
63762 Großostheim
Telefon: 06026 5004 58 20
Email: gruenflaechen@grossostheim.de