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Frühjahrsputz im Beet Saisonstart im Naturkindergarten

Wenn die ersten Frühlingsblüher in voller Blüte stehen, ist es Zeit für den Frühjahrsputz im Beet, so auch im Naturkindergarten St. Georg in Pöring. Denn das Freigelände des Kindergartens ist nicht nur ein Spiel- sondern mehr ein Lebensraum für Kinder, Pflanzen und Tiere. Damit das so bleibt, ist beim Aufräumen Fingerspitzengefühl gefragt!

Von: Sabrina NItsche

Stand: 09.08.2022 | Archiv

Frühjahrsputz im Naturkindergarten St. Georg in Pöring | Bild: BR

Pflege muss sein – auch im Naturgarten!

So wenig wie möglich, so viel wie nötig ist die Pflegeformel im Naturgarten. Denn ganz sich selbst überlassen geht nicht, sonst beherrschen innerhalb weniger Jahre einige wenige Arten die Flächen und haben den Rest verdrängt. Gaby Lindinger ist jetzt im Frühjahr täglich im Garten unterwegs, arbeitet sich Stück für Stück durch die Beete – mal mit, mal ohne Kinder. Deshalb gehören zum Frühjahrsputz mehrere Arbeitsschritte.

Schritt 1: Der Rückschnitt

Im Herbst wird im Naturgarten nichts geschnitten, die Samen und Fruchtstände der Stauden sind Nahrungsquelle und Unterschlupf für viele Insekten und Kleintiere. Auch Vögel holen viele der nahrhaften Samen im Winter. Blühen die ersten Frühjahrsblüher, ist es Zeit Licht und Luft ins Beet zu lassen. Deshalb geht es als erstes an den Rückschnitt aller vertrockneten und abgestorbenen Pflanzenteile. Am besten unmittelbar über dem Boden, ohne die Pflanzen zu verletzen. Das Material sollte dann noch einige Tage in der Nähe liegen bleiben dürfen. So haben Krabbeltiere Gelegenheit abzuwandern, bevor das Schnittgut im Kompost oder der Biotonne landet.

Schritt 2: Laub entfernen

Alles Laub von den Wegen wurde im Herbst unter die Bäume und in die Beete gerecht, dort hat es im Winter eine Mulchschicht ergeben, die den Boden und die Pflanzen vor strengem Frost geschützt hat. Auch viele Tiere überwintern gerne im Laubmulch. Jetzt im Frühjahr muss aber wieder Licht und Luft an den Boden gelangen, so erwärmt er sich schneller und die Pflanzen können ungehindert austreiben. Zudem könnten sich bei feuchtwarmer Witterung sonst Pilzkrankheiten ausbreiten und Stauden regelrecht ersticken. Deshalb wird das vertrocknete Laub möglichst vorsichtig mit dem Rechen aus den Beeten gezogen und ebenfalls auf einen Haufen aufgeschichtet.

Schritt 3: Beikräuter in Schach halten

Als letzten Schritt geht es immer durch die Beete auf der Suche nach unerwünschten Beikräutern. Zwar gibt es im Naturgarten keine „Unkräuter“, aber es darf auch nicht alles wuchern, wo und wie es will. Deshalb kommen Quecken, Giersch und Fünffingerkraut auch hier aus den meisten Beeten raus, so auch im Räucherbeet. Hier wachsen in erster Linie Pflanzen mit aromatischen Blättern und Blüten. Selbst die abgestorbenen Triebe des letzten Jahres duften noch aromatisch. Da hier auch viele ungewöhnliche Kräuter wachsen, sind Quecken und Seggen unerwünscht. Jetzt im Frühjahr ist der Boden meist noch feucht und die jungen Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Je länger man wartet, desto schwieriger lassen sich die Pflanzen entfernen. Ist das geschafft, ist der Arbeitseinsatz für heute beendet.

Räuchern mit Pflanzen

Ein Teil der Kräuter landet im Kindergarten nicht auf dem Komposthaufen, sondern anschließend auf dem Grillrost. Innerhalb von Sekunden ist die ganze Luft erfüllt vom Aroma von Lavendel und Thymian. Räuchern ist gut für die Seele – davon ist Gaby Lindinger überzeugt, denn auch die quirligsten Kinder werden beim Einatmen der Aromen ruhig und genießen den Moment. Durch die vielfältige Ansprache der Sinne ist das Räuchern zudem etwas, das man nie mehr vergisst.

Kontakt:

Katholisches Kinderhaus Naturkinder Sankt Georg
Parkstraße 12
85604 Zorneding
Telefon: 08106 9954560
Email: st-georg.poering@kita.erzbistum-muenchen.de