Querbeet-Garten Tausendsassa Beinwell
Heute zieht der Beinwell im Querbeet-Garten um. Sabrina Nitsche zeigt, wie man die Staude vermehrt, wofür ihre Blätter gut sind und wie man eine Tinktur mit ihren Wurzeln ansetzt.
Der Beinwell muss weg
Vor eineinhalb Jahren hat sich in einem unserer Hochbeete im Gemüsegarten Beinwell durch Selbstaussaat angesiedelt. Mittlerweile ist er so groß, dass die anderen Kulturen darunter leiden und muss weg. Deswegen will Sabrina ihn roden. Dazu entfernt sie zunächst das Laub und gräbt im Anschluss die Wurzeln so gut es geht mit den Spaten aus.
Beinwell vermehren
Den ausgegrabenen Wurzelstock teilt Sabrina mit dem Spaten in mehrere Stücke und schneidet die Wurzeln nochmal sauber nach, damit nichts fault. Dann kommen die Pflanzen ins neue Beet, aber bitte nicht tiefer als sie zuvor im Beet standen. Im Anschluss gießt sie die Pflanzen mehrmals durchdringend an. Wer nicht so viel Beinwell hat wie wir im Querbeet-Garten, kann die Pflanze auch über Wurzelschnittlinge vermehren. Hierfür verwendet man am besten fingerdicke Wurzeln und zerschneidet diese mit scharfem Werkzeug in 2-3 cm große Einzelstücke. Diese Stücke werden dann 5-10 cm tief mit einem Abstand von 15-20 cm in kleinen Gruppen an anderen Stellen im Garten eingepflanzt.
Beinwell als Mulch
Die abgeschnittenen Beinwellblätter nutzt Sabrina, um die frisch gepflanzten Erdbeeren im Gemüsegarten zu mulchen. Das hat den Vorteil, dass hier keine Beikräuter mehr auflaufen können und Wasser besser im Boden gehalten wird. Außerdem zersetzen verschiedene Mikro- und Makroorganismen das Laub im Laufe der Zeit und reichern den Boden so mit Humus an. Die entstandenen Nährstoffe stehen dann den Erdbeeren zur Verfügung.
Beinwell-Tinktur
Alle Wurzelstücke, die zu klein zum Pflanzen waren, hat Sabrina gründlich mit der Gemüsebürste gewaschen. Mit ihnen setzt sie eine Tinktur an. Dazu schneidet sie die Beinwellwurzeln in kleine Stücke und gibt sie in eine Flasche mit großen Hals bis die etwa halb gefüllt ist. Dann gießt sie alles mit 40%igem Vodka auf. So entsteht eine Tinktur, die bei Prellungen, Entzündungen und Muskel- und Gelenkschmerzen und nur bei äußerlicher Anwendung Linderung verschaffen kann. Dazu muss der Ansatz aber erst noch 2-6 Wochen ziehen und dabei jeden Tag zweimal geschüttelt werden. So schwimmt nichts so lange an der Oberfläche, dass es faulen könnte. Im Anschluss wird die Tinktur durch einen Filter abgeseiht und sollte kühl in dunklen Flaschen gelagert werden.
Hinweis: Beinwell enthält Schleimstoffe, also Vorsicht beim Zerschneiden, das ist eine rutschige Angelegenheit! Trinken sollte man die Tinktur nicht!