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Querbeet-Garten Käferkeller bauen

Steinhaufen, Blumenwiese, Totholzbereich – im Querbeet-Garten gibt es schon einige naturnahe Bereiche für Insekten und andere Tiere. Heute gestaltet Sabrina einen neuen Unterschlupf: einen Käferkeller mit Totholz.

Von: Tobias Bode

Stand: 30.09.2024

Käferkeller bauen im Querbeet-Garten mit Sabrina NItsche | Bild: Tobias Bode

Totholz – von wegen „tot“

Der Begriff Totholz ist eigentlich etwas irreführend. Denn im vermeintlich toten Holz tobt das Leben. Allein rund 25 Prozent aller in Deutschland lebenden Käferarten sind auf Holz verschiedener Zerfallsstadien angewiesen. Und für die baut Sabrina heute einen kleinen Lebensraum. Hier können sich Eier und Larven entwickeln und die erwachsenen Käfer finden ebenso Unterschlupf. Im Käferkeller sind sie zudem vor Fraßfeinden und Frost geschützt.

Käferkeller – Schritt für Schritt

Der Standort: Der Käferkeller im Querbeet-Garten soll an einer halbschattigen Ecke entstehen, auf die am Nachmittag die Sonne fällt. Dort gräbt Sabrina ein 50 cm tiefes Loch mit einem Durchmesser von ca. 70 cm. Das sollte die Mindestgröße sein. Wer mehr Platz hat, kann den Käferkeller auch größer anlegen.

Das Holz: Äste, Zweige und Stämme in verschiedenen Größen und Verwitterungsstadien werden im Käferkeller gemischt, damit von dem Lebensraum viele Tiere profitieren können. Das Holz, das Sabrina verwendet, stammt vom BR-Gelände. Von Gehölzen, die aus Sicherheitsgründen gefällt werden mussten. Unten in das Loch kommen richtig morsche Stammstücke, damit möglichst schnell eine Mulmschicht entsteht.

Dann platziert Sabrina dickere Stämme. Die Stämme sind von heimischen Laubbäumen und natürlich unbehandelt. Stämme und dicke Äste stapelt Sabrina so, dass viele Hohlräume entstehen. So wird der Keller auch zum Rückzugsort für Amphibien. Die Stämme stehen einen guten halben Meter aus dem Käferkeller heraus. An der Vorderseite sind die Stämme besonnt und warm, an der hinteren Seite ist es schattiger und feucht. Unterschiedliche Bedingungen für unterschiedliche Tiere.

Einen Teil der Lücken stopft Sabrina jetzt mit Holzhäcksel aus. Zum Schluss wird ein Teil des Käferkellers mit Laub und kleinen Pflanzenstängeln abgedeckt. Im Laufe der Zeit wird der Haufen zusammensacken und man kann jedes Jahr aufs Neue Material von Bäumen und Sträuchern ergänzen. Mit dem Holz sind bereits die ersten Tiere mit in den Keller gezogen. Sabrina entdeckt Kellerasseln und verschiedene Tausendfüßer.