Querbeet-Garten Pflanzenjauche und Mulch
Heute möchte Sabrina mit natürlichen Mitteln dafür sorgen, dass die Gemüsepflanzen im Querbeet-Garten ausreichend Nährstoffe bekommen und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen werden. Und zwar mit Pflanzenjauchen.
Beinwell und Brennnessel ernten
Pflanzenjauchen werden vor allem während der Hauptwachstumszeit für stark zehrende Gemüsesorten wie Tomaten, Auberginen oder Kürbisgewächse verwendet. Dafür erntet Sabrina als erstes Beinwell. Der ist wild in einem der Hochbeete aufgegangen und beginnt, die anderen Gemüse zu verschatten und zu verdrängen. Beinwell ist reich an Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium. Diese Nährstoffe können anderen Pflanzen zur Verfügung stehen, wenn man aus dem Beinwell eine Jauche ansetzt. Mit Beinwelljauche werden die Blüten-, Frucht-, Wurzel- und Knollenbildung gefördert. Sabrina schneidet die Pflanze aber nicht komplett zurück. Denn der Beinwell ist eine ausgezeichnete Bienenweide. Der Richtwert, an dem man sich für die Jauche orientieren sollte: ein Kilo Beinwell auf 10 Liter Wasser.
Außerdem erntet Sabrina im Schattengarten Brennnesseln. Dort haben wir eigens ein Beet nur mit Brennnesseln angelegt. Unter anderem enthält die Brennnessel Kieselsäure, Kalium, Eisen und Magnesium. Und die Raupen vieler Schmetterlinge fressen an der Brennnessel. Deshalb ernten wir die Pflanzen auch nicht komplett ab.
Pflanzenjauche ansetzen
Das Rezept für die Jauche ist bei Beinwell und Brennnessel gleich. Sabrina schneidet 1 Kilo Blätter klein und gibt diese in einen Eimer. Dann gießt sie alles mit Regenwasser auf. Alle Pflanzenteile sollen vom Wasser bedeckt sein. Eine Handvoll Gesteinsmehl bindet einen Teil der streng riechenden Inhaltsstoffe, denn der Geruch gärender Jauchen kann sehr intensiv werden.
Dann deckt Sabrina das Gefäß luftdurchlässig ab und lässt es 10 bis 14 Tage ziehen. Dabei rührt sie die Jauche immer mal wieder um. Sobald die Bläschenbildung beendet ist, kann man die Jauche abfiltern und eins zu zehn mit Wasser verdünnen. Mit diesem Gemisch kann man Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf alle zwei Wochen gießen.
Mulchen mit Wiesenschnitt
Unsere Wiese wird nur zweimal im Jahr gemäht, das erste Mal gegen Ende Juni. Die Wege durch die Wiese zu den Obstbäumen halten wir aber immer mit dem Rasenmäher frei. Und dieser Schnitt ist kein Abfall, sondern ein wertvoller Dünger und ein guter Mulch. Zudem ist der Rasenschnitt ein perfektes Futter für Regenwürmer. Das gilt nicht nur für Grasschnitt, auch kleingehäckselter Staudenschnitt oder Brennnesseln eignen sich als Dünger bzw. Mulch. Pflanzen wie Gurken und Auberginen haben einen hohen Nährstoffbedarf. Daher mulcht Sabrina die Pflanzen im Gewächshaus mit dem Rasenschnitt. Das sorgt auch dafür, dass nicht so viel Wasser verdunstet. Und keine Sorge: Rasenschnitt als Mulch beginnt nicht zu stinken. Das passiert nur, wenn der Rasenschnitt unter Luftabschluss zu faulen beginnt.
Deswegen den Rasenschnitt am besten frisch und nur in dünnen Schichten verteilen, etwa einmal in der Woche. So kann er innerhalb kurzer Zeit trocknen. Zieht man die Mulchschicht nach einiger Zeit zur Seite, erkennt man den Erfolg. Etliche Regenwürmer und andere Kleintiere sorgen dafür, dass der Rasenschnitt zu Humus umgewandelt wird, so dass die darin enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar sind. Wenn man keinen perfekten Golfrasen hat, passiert es natürlich, dass auch Beikräuter wie Klee oder Gänseblümchen im Schnittgut landen und dann im Gemüsebeet keimen. Das ist für Sabrina aber kein Problem, die unerwünschten Pflanzen zieht sie einfach beim nächsten Hacken heraus.