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Gartentherapie Besser schlafen mit Pflanzen

Viele Heilpflanzen wirken stimmungsaufhellend und beruhigend und können so helfen, besser zu schlafen. Gartentherapeutin Petra Hilbrandt verrät ihre Tipps gegen Schlaflosigkeit.

Von: Julia Schade

Stand: 19.07.2024 09:20 Uhr

Pflanzen gegen Schlaflosigkeit von Petra Hilbrandt, Lappersdorf, Lkr. Regensburg
| Bild: BR / Jürgen Katzur

Pflanzen zum Runterkommen

Wer abends aufgedreht ist und ständig grübelt oder sich unwohl fühlt, hat es oft schwer, einzuschlafen. Hier können Pflanzen wie Rosmarin oder Rosen helfen. Bei Rosmarin denken die meisten sofort ans Kochen oder man kennt ihn als muskelentspannenden Badezusatz. Doch auch als Tee oder in Potpourris wirkt er entspannend oder ausgleichend. Wer ihn zum Abendessen verzehrt, beispielsweise in Form von Rosmarinkartoffeln, kann einen ähnlichen Effekt erzielen. Rosenduft wirkt stimmungsaufhellend und beruhigend und kann so Schlafstörungen lindern. Das liegt daran, dass er wohl eine ähnliche Zusammensetzung hat wie der Grundgeruch menschlichen Fruchtwassers, was in uns sofort Behaglichkeit und Wohlbefinden auslöst.

Pflanzen zum Aufputschen

Wer nachts schlecht geschlafen hat, ist tagsüber oft matt und k.o., vor allem um die Mittagszeit. Hier kann es helfen, an anregenden Pflanzen wie Zitronenverbene oder Pfefferminze zu schnuppern. Das vitalisiert den Geist und gibt neuen Schwung für den Rest des Tages. Für Petra Hilbrandt hat das den positiven Nebeneffekt, dass man nicht tagsüber schon wieder darüber nachdenkt, wie schlimm die nächste Nacht werden könnte.

Blitzschnelle Wirkung auf Vorrat

Unser Gehirn kann Gerüche innerhalb von Sekundenbruchteilen verarbeiten und in uns das entsprechende Gefühl auslösen. So kann man die vorgestellten Pflanzen unmittelbar dann einsetzen, wenn man ihren Effekt am nötigsten hat. Oft ist es aber nicht möglich, einfach in den Garten zu gehen und sich mal schnell wach oder müde zu schnuppern. Petra Hilbrandt trocknet sich die Heilpflanzen daher den ganzen Sommer über, um sie immer griffbereit zu haben. Die Kräuter hängt sie dazu büschelweise kopfüber auf. Die Rosenblüten zupft die Gartentherapeutin auseinander und trocknet die Blütenblätter einzeln.

 Duftschale, Tees und Schnupperbeutel

Einmal getrocknet, verwendet Petra Hilbrandt die Pflanzen für Tees, Duftsäckchen für unterwegs oder Potpourris. Ihre Potpourris kommen immer in kleine Schälchen und enthalten nie mehr als 5 verschiedene Düfte. Soll das Potpourri beim Einschlafen helfen z.B. Rosen, Orangenschalen, Sternanis, Lavendel und Vanille-Öl. Als Trägermaterial fürs ätherische Öl dient eine getrocknete Strohblume, vom Öl selbst reichen 5 Tropfen für eine Raumgröße von 20 m². Sobald der Inhalt einer Schale beginnt einzustauben, wird er ersetzt oder die Schale kommt weg.

Mobile Pflanzgefäße und Feierabendplätze

Was mit trockenen Pflanzen klappt, funktioniert mit frischen genauso. Allen, die keine Potpourris mögen, empfiehlt Petra Hilbrandt daher, sich schlaffördernde Gewächse wie Rosmarin, Lavendel, Basilikum und Zitronen-Bohnenkraut in den Garten oder in Kübel zu pflanzen. Pflegeleicht und anspruchslos sind die Kräuter noch dazu.

Einmal eingepflanzt, hat man kaum Arbeit mit ihnen. Petra Hilbrandt stellt das Gefäß an ihren Feierabendplatz. Hier lässt die Gartentherapeutin gerne ihren Tag ausklingen. Neben schlaffördernden Kräutern wachsen dort Abend- und Nachtdufter wie Duftwicke, Wunderblume oder Jelängerjelieber.

Hinweis

Alle vorgestellten Heilpflanzen heißen aber nicht umsonst Drogen. Auch wenn der Hinweis auf den ersten Blick seltsam erscheint, auf Dauer sollte man sie nicht konsumieren, da ansonsten unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können oder sich die Wirkung umkehren kann. Zudem sollte man sie nur bei leichten Beschwerden und unterstützend einsetzen.

Kontakt

Petra Hilbrandt
Telefon: 0941 830 9495
Email: info@apisvivendi.de