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Problemzone Schatten Schattenbeet im Kindergarten

„Wer mit seinem Garten schon zufrieden ist, verdient ihn nicht" hat einmal ein berühmter Staudengärtner gesagt. Ein Motto, das im Naturkindergarten St. Georg in Pöring gelebt wird. Bietet sich eine Gelegenheit, entsteht ein neuer Gartenraum, ein neues Beet.

Von: Sabrina Nitsche

Stand: 09.08.2022 | Archiv

Schattenbeet im Kindergarten Pöring | Bild: BR

Blüten im Schatten

Doch auf den ersten Blick scheint es momentan keinen Platz für neue Pflanzen zu geben. Überall im 3.000 Quadratmeter großen Naturkindergarten grünt und blüht es. Nur im Schatten einiger Bäume ist noch offener Boden zu sehen. Hier soll trotz schwieriger Lage ein Beet entstehen, in dem immer etwas blüht. Der erste Schritt: das Verbessern des Bodens mit einer Mischung aus torffreier Erde und Kompost. Das soll den neuen Pflanzen das Anwachsen erleichtern. Denn gerade Schatten- und Waldstauden lieben einen humosen Boden.

Bunt, bunt, bunt…

…sind alle meine Blumen. Bei der Auswahl geht Kindergärtnerin Gaby Lindinger nicht nur nach Optik und Gestaltungskriterien vor. Es kommt ihr vor allem auf die Vielfalt an. Gut 20 unterschiedliche Stauden sollen das Beet ab jetzt besiedeln. Lungenkraut und Steinsame sollen zukünftig für mehr Blüten sorgen, ebenso wie Glockenblumen in unterschiedlichen Farben. Und auch die Sterndolde wächst gerne im lichten Schatten unter Bäumen. Die Schattenverträglichkeit war jedoch nur ein Kriterium bei der Pflanzenwahl. Denn wo dreijährige Kinder spielen, darf natürlich nichts stark giftiges wachsen. Zudem legt die Naturgärtnerin Wert auf Bienenfreundlichkeit. Und auch die Pflegeansprüche spielen eine Rolle, denn viel Zeit zum Jäten und Gießen bleibt neben der Kinderbetreuung kaum. Deshalb müssen sich die meisten Pflanzen mehr oder weniger selbst erhalten. Viele der ausgewählten Stauden wandern mit Hilfe von Samen oder Ausläufern durch den Garten.

Pflanzenerlebnis!

Im Garten sollen die Kinder auf Tuchfühlung mit der Natur gehen und Vielfalt hautnah erleben können. Der Schwerpunkt liegt dabei ganz klar bei heimischen Pflanzen. Doch es gibt auch Ausnahmen wie zwei verschiedene Funkien, botanisch Hosta. Nummer eins ist bereits über einen Meter hoch und ebenso breit. Bisher stand diese Funkie bei Gaby Lindinger in einem Kübel auf der Terrasse, jetzt kommt sie mit ins Staudenbeet. Denn solch üppige Pflanzen sind für Kinder besonders faszinierend. Ebenfalls interessant: die unerschöpfliche Sorten-Vielfalt der Hosta. Einige zeigen riesige Blattschöpfe, andere dagegen sind winzig, wie die Mausohr-Funkie. Die hat die Kindergärtnerin nur aufgrund ihres schönen Namens besorgt, denn Kinder lieben lustige Namen.

Wasser marsch…

…heißt es am Schluss gemeinsam. Denn während das Pflanzen von Gaby Lindinger alleine erledigt wurde, packen beim Gießen alle mit an. So bekommt jede Staude ausreichend Wasser, damit sich der Boden setzt und alle gut anwachsen können.
In den nächsten Monaten werden die Kinder die frisch gesetzten Pflanzen regelmäßig mit Wasser versorgen. Im kommenden Jahr müssen die Stauden dann erwachsen werden und alleine zurechtkommen.