Permakultur Lebendiger Boden
Angelo Volpe bewirtschaftet ein Beet im Permakulturgarten Schadau in Thun. Um dort Gemüse ernten zu können, muss der Boden passen. Er zeigt uns seine Methoden, um einen gesunden Boden zu erhalten.
Permakultur als Gemeinschaftsprojekt
Angelos Beet liegt in einem Gemeinschaftsgarten, dieser ist Teil des Schadaugartens in Thun. Hier sind zahlreiche Vereine und Initiativen aktiv, alle im Sinne der Permakultur.
Auch Angelo orientiert sich an den Grundsätzen der Permakultur. Das bedeutet unter anderem, natürliche Kreisläufe zu beachten, um Ressourcen zu schonen. Die Permakultur ist mehr als nur der Anbau von Gemüse, sie vereint Elemente des Nutzgartens mit den Bedürfnissen der Natur und des Menschen und umfasst auch soziale und wirtschaftliche Elemente. Der Schadaugarten ist daher eine Begegnungsstätte für nachhaltiges Leben.
Tipps für gesunden Boden
Der Schadaugarten liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei. In alten Frühbeetkästen baut Angelo sein Gemüse an. Wenn er viel Gemüse ernten möchte, braucht er dafür einen wichtigen Partner: den Boden. Auf die schonende Bodenbearbeitung legt der gelernte Koch besonders viel Wert.
Tipp 1: Nicht umgraben
Der Boden sei aufgebaut wie ein Haus mit Bewohnern, sagt Angelo, das könne man ja nicht einfach alles umdrehen. Er nutzt daher eine sogenannte Grelinette. Mit der lockert er behutsam den Boden.
Tipp 2: Den Boden bedecken
Anfang des Frühlings hat Angelo den Boden im Gemüsebeet mit Heu bedeckt. Das verhindert, dass Regenwasser ungebremst auf den Boden fällt und dieser verschlämmt. Zudem wird der Boden feucht gehalten. Unter dem Heu entdeckt Angelo zahlreiche Tiere, die dafür sorgen, dass organisches Material umgesetzt wird und das später in Form von Nährstoffen den Gemüsepflanzen zur Verfügung steht.
Tipp 3: Kompost verwenden
Ein Großteil des Schnittguts, des Laubs und der Pflanzenreste, die im Laufe des Jahres im Schadaugarten anfallen, landet auf dem Komposthaufen. Der dann entstehende Kompost wiederum landet wieder auf den Gemüsebeeten und sorgt nach und nach für weitere Nährstoffe, die die vorherigen Gemüse dem Boden entzogen haben.
Tipp 4: Ungewaschene Schafwolle verwenden
Von einem befreundeten Landwirt hat Angelo ungewaschene Schafwolle bekommen. Daher gibt´s Schneckenabwehr in Form von ungewaschener Schafwolle. Die hat er von einem befreundeten Landwirt bekommen. Kompost und Schafwolle passen perfekt zusammen. Denn die Wolle setzt Stickstoff frei, der Kompost liefert die restlichen Nährstoffe für die Pflanzen. Die Schafwolle hat aber noch einen weiteren Vorteil: sie soll Schnecken vom Gemüse fernhalten.
"Was gibt es Besseres, als das eigene mit Mühe angebaute Gemüse dann zu verarbeiten und zu genießen, das ist für mich dann der Abschluss vom ganzen Prozess. Das ist etwas Wunderschönes, was ich sehr schätze."
Angelo Volpe
Kontakt
Verein Schadaugarten
Seestrasse 42
3600 Thun
Schweiz
Email: hallo@schadaugarten.ch