Lebensraum Totholz Totholzgarten Schwabach
In totem Holz lebt es. Und wie. Davon kann man sich im Totholzgarten in Schwabach überzeugen. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine wilde Holzhalde, ist ein idealer Lebensraum. Etwa für zahlreiche Käfer, Wildbienen oder solitäre Wespen.
Totholz als Lebensraum
Seit 2008 können Besucher im Totholzgarten erleben, was passiert, wenn gefällte Bäume nicht geschreddert werden, sondern ganz langsam verfallen dürfen. Die Bäume kommen aus dem gesamten Stadtgebiet und mussten gefällt werden, weil sie nicht mehr standsicher waren.
Thomas Mulzer von der Stadtgärtnerei Schwabach lässt die Stämme so platzieren, dass sie stabil liegen und nicht verrutschen können. Neben Thomas Mulzer hat der Totholzgarten zwei weitere „Väter“: Andreas Barthel vom Schwabacher Landschaftspflegeverband und Jürgen Schmidl, Insektenexperte an der Universität Erlangen. Er ist heute im Garten unterwegs.
An einem Eichenstamm entdeckt er Spuren eines Bockkäfers, Fraßreste, Genagsel genannt. Von 6.000 Käferarten, die in Deutschland leben, haben sich allein 1.400 Arten auf totes Holz spezialisiert, erzählt der Biologe. Aber nicht nur das. Je nach Verfallsstadium leben die unterschiedlichsten Tiere an und von totem Holz. Solitäre Bienen und Wespen nisten in Käferfraßgängen, unter der Rinde krabbeln Asseln und Tausendfüßler und der Rotfleckige Faulholzkäfer ernährt sich von Pilzen, die Pappelholz zersetzen.
Totholz im eigenen Garten
Ob wuchtiger Stamm oder kleiner Asthaufen: jede Art von Totholz ist ökologisch bedeutend und kann für Vielfalt im Garten sorgen. Grund genug, den eigenen Garten nicht immer aufzuräumen. Noch wertvoller wird das Ganze, wenn man Totholz mit heimischen Sträuchern und Wildblumen kombiniert. So haben die Insekten Treffpunkte, sowie Nektar- und Pollennachschub direkt vor der Tür.
Internet-Tipp
Mehr Informationen zum Totholzgarten in Schwabach finden Sie unter folgendem Link:
Der Totholzgarten liegt im Schwabacher Landschaftspark Süd.
Kontakt
Andreas Barthel
Telefon: 09122 860340
Email: lpv-schwabach@t-online.de