BR Fernsehen - Traumhäuser


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Traumhäuser wiederbesucht Ein Haus mit drei Höfen

Auf einem Grundstück am Stadtrand von Nürnberg, das von drei Seiten öffentlich zugänglich ist, galt es, ein neues Zuhause für eine junge Familie mit drei Kindern zu schaffen.

Stand: 11.11.2013

„Ein Supermarkt, ein Giraffenkäfig, die Villa Kunterbunt“ – von schier unerschöpflicher Fantasie, einiger Skepsis und einer Riesenportion Neugier beflügelt beobachteten Anwohner und Passanten 2006 die Bauphase des rätselhaften Hauses am Nürnberger Stadtrand. Unzählige Fahrradfahrer, Spaziergänger und Jogger passieren bis heute täglich das auf drei Seiten an öffentliche Wege grenzende Eckgrundstück. So erhielt das Bauprojekt von Anfang an erhöhte Aufmerksamkeit.

Und in der Tat ließen weder der unregelmäßige Grundriss noch die fast fensterlosen Außenmauern Rückschlüsse auf die Natur des hier entstehenden Gebäudes zu. Nur eines war klar: Es würde etwas Außergewöhnliches werden. Diese Überzeugung verfestigte sich, als das Bauwerk schließlich von einem seltsamen Gerüst aus Holzstäben umschlossen wurde. Nachbarn und Passanten waren ratlos.

2006: Das Haus steht, allerdings noch ganz nackt - ohne Bewuchs.

2016: Zehn Jahre später ist das Rankkonzept aufgegangen.

Vom Giraffenkäfig zum Vorzeigeobjekt

Das Geheimnis des Rätselhauses: Die netzwerkarchitekten aus Darmstadt hatten hier ein Haus für eine fünfköpfige Nürnberger Familie entworfen, das maximale Zurückgezogenheit ohne Einengung ermöglichen sollte. Aufgrund der belebten Umgebung hatten sie sich dafür entschieden, das Haus durch eine grüne Hülle vor allzu vielen Einblicken abzuschirmen. Ein Rankgerüst aus Lärchenholzlamellen sollte den Baukörper und die drei Höfe umschließen und geschützte Außenräume schaffen. Zentrum des Hauses: ein 70m² großer Wohnhof, an den sämtliche Wohnräume mit großen Glasfronten angrenzen würden. Nach außen hin sollte sich das Gebäude lediglich durch einige Glasbänder und kleinere Fenster im Obergeschoss öffnen.

2006: Die frisch eingezogene Bauherrenfamilie am Esstisch.

2016: Zehn Jahre später.

Vom Experiment zur Landmarke

Im Sommer 2016 hat ein Team des BR das Haus wieder besucht. Das Rankgerüst ist inzwischen vollständig bewachsen, bildet einen Sichtschutz für die Höfe und bewirkt, dass sich das Gebäude unauffällig in seine grüne Umgebung einfügt – genauso wie die Architekten das geplant hatten. Die Raumwirkung im Innenbereich ist verblüffend: Weitläufig, hell, offen und gleichzeitig geschützt muten die verschiedenen Wohnbereiche an. Trotz des polygonalen Grundrisses, der sich an der unregelmäßigen Grundstücksform orientiert und daher viele spitze und stumpfe Winkel hat, wirken die Räume weder asymmetrisch noch verwinkelt.

Beim Einzug 2006 waren die Kinder noch relativ klein.

Heute sitzen drei Teanager am Tisch. Die Küche selbst hat sich jedoch nicht verändert. Das liegt auch daran, dass die Bauherren immer noch mit Allem rundum zufrieden sind.

Eine Dekade gelebter Wohnkultur

Zehn Jahre nach der Fertigstellung ist das Haus zu einer wahren Landmarke geworden. „Wenn ich Freunden erklären will, wo ich wohne, sage ich nur: im Steckerleshaus, dann weiß jeder gleich, was gemeint ist“, sagt die älteste Tochter der Bauherren. Das innovative Architekturexperiment ist ein Vorzeigeobjekt, auf das viele Anwohner inzwischen sogar ein bisschen stolz sind.

Grundrisse


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steffi kammerhuber, Samstag, 28.Januar 2017, 16:11 Uhr

1. sensationell

absolut geile hütte! so originell! würde sofort einziehen!