Traumhäuser Ein Haus für drei Generationen
Flexibel und zukunftsorientiert – so stellte sich diese Familie ihr künftiges Haus vor. Und genauso ist es auch geworden. Ein gelungenes Wohnbeispiel für eine Familie, die noch viel vor hat.
In einem Haus mit den Schwiegereltern oder den eigenen Eltern? Für viele junge Bauherren klingt das wohl eher nach einem Albtraum. Dabei gibt es einen deutlichen Trend zum generationenübergreifenden Wohnen.
Die Familie Fulda in Eichenau bei München hat den Schritt gewagt und ein Haus für die Großfamilie gebaut. Bis jetzt sind alle richtig begeistert.
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"Ich freue mich, jetzt noch öfter mit Oma und Opa 'Uno' oder 'Mensch-Ärgere-Dich-Nicht' spielen zu können. Außerdem sind sie etwas weniger streng als Mama und Papa. Opa erlaubt auch mal drei Eis am Tag. Das ist toll."
Meret
Nähe und Eigenständigkeit
Eines jedoch wollten alle Familienmitglieder bereits in der Planung ihres "Traumhauses" vermeiden, nämlich, dass man sich gegenseitig auf den Geist geht. Daher legten die Bauherren größten Wert auf die räumliche Trennung der einzelnen Wohnbereiche. Die junge Familie hat sich im westlichen Teil des Hauses eingerichtet und die Großeltern bewohnen das östliche Erdgeschoss, das noch durch einen Anbau nach Süden erweitert ist. Natürlich wurde bereits an die Zukunft gedacht: Der gesamte Wohnbereich der Senioren ist altersgerecht und barrierefrei.
"Unser bisheriges Haus war einfach zu groß geworden. Der Garten war zu groß, es gab zu viele Treppen. Es war viel zu viel Arbeit, das alles Instand zu halten. Jetzt wohnen wir viel bequemer auf einer Ebene und haben uns von viel Ballast befreit."
Rainer Fulda
Flexibel und zukunftsorientiert
Ein weiterer wichtiger baulicher Aspekt war für den Architekten Andreas Büscher (atelier hybride, München) die Variabilität der Räume. Das zweigeschossige Gebäude mit seiner schlichten, reduzierten Form hat es in sich. Auf zwei Stockwerken sind zwei bzw. drei individuelle abgeschlossene Wohneinheiten entstanden. So kann das Haus immer wieder auf sich verändernde Lebensumstände reagieren. Ob Pflegepersonal, Au-Pair oder Teenager-Bude - bei Bedarf kann man eine 35 Quadratmeter große Einliegerwohnung abtrennen. Ein Haus für alle Fälle - und in jedem Fall für eine Großfamilie, die in Zukunft noch viel vor hat.
"Die Charakteristik des Hauses ist, dass es sich an den Bedürfnissen sowohl der aktuellen als auch der zukünftigen Bewohner orientiert. Durch wandelbare Grundrisse und verschiedenste Anpassungen soll und kann es allen Entwicklungen bei den Wohnansprüchen der Bewohner auch in Zukunft Rechnung tragen. Der Flexibilität und Zukunftsfähigkeit des Gebäudes haben wir einen hohen Stellenwert eingeräumt. Auch die hohe Energieeffizienz dieses Niedrigenergiehauses trägt zu seiner Nachhaltigkeit bei."
Architekt Andreas Büscher