Gegen alles ist ein Kraut gewachsen Unterwegs mit Allgäuer Kräutermenschen
Heimische Kräuter zu sehen, zu finden und zu verarbeiten belebt wieder das alte Wissen um die besondere Kraft dieser Pflanzen. Gerade im Allgäu wurde schon immer die Kräuterheilkunde sehr gepflegt.
Film von Julia Seidl
Was vor der Haustüre wächst – im Garten, auf einer Wiese, am Waldrand, das kann den gesunden Körper kräftigen oder vielleicht bei seelischen oder körperlichen Störungen helfen. Früher fehlte fast in keinem Haushalt das selbstgemachte Arnika- oder Johanniskrautöl. Heute gibt es im Allgäu wieder viele Kräuterkundige, die die Botschaft der Kräuter in ihr Leben integriert haben.
In Stiefenhofen hat Tilman Schlosser vor 15 Jahren den Bio-Kräuteranbau „Artemisia“ gegründet, ein Vorreiter im Allgäu und Kämpfer für die heimische Kräuterwelt. Auf 13 Hektar werden hier etwa 300 Kräuter-, Heil- und Gewürzpflanzen angebaut.
Einen der größten privaten Kräutergärten im Allgäu pflegt die Bäuerin und siebenfache Mutter Luise Jörg. Rund 200 Kräutersorten hat sie nach bestimmten Themen geordnet und aus ihnen stellt sie wohlschmeckende Tees, Liköre und Räuchermischungen her.
Eine Botschafterin für die Kräuter im Allgäu ist auch Gerti Epple, die im Landwirtschaftsamt Kempten Kräuterbäuerinnen ausbildet. Vor 12 Jahren hat sie den Verein „Allgäuer Kräuterland“ mitbegründet und bildet dort auch Wildkräuterführerinnen aus.
Ein gesunder Geist und ein gesunder Körper – das ist das Ziel. Kräuter sind dabei Wegbegleiter, lange vergessen, aber heute wieder neu entdeckt.