Unter unserem Himmel Leben in Coburg
Coburg lockt mit seinem Flair des alten Herzogtums Touristen an, kämpft aber auch gegen Abwanderung der Jungen und Überalterung. Annette Hopfenmüller trifft Coburger, die sich mit frischen Ideen für eine lebendige Zukunft ihrer Stadt stark machen.
Ein Film von Annette Hopfenmüller
Davon redet man in Coburg heute noch: 1840 vermählten sich Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha und die junge britische Königin Victoria, was der Vestestadt schlagartig Glanz und Gloria bescherte. Mit dieser Traumhochzeit, einer mächtigen Burg und einem Stadtkern, den man stolz "Schatzkästlein" nennt, kann Coburg bei Touristen punkten. Die aber selten lange bleiben, denn die Region ist kein "Urlaubsland" und leidet zudem unter Strukturschwäche und Abwanderung der Jungen. Gleichzeitig brauchen immer mehr alte Menschen Hilfe .
Wenn die Coburger eine attraktive Stadt mit Zukunft wollen, müssen sie etwas tun, was in einer Zeit knapper Finanzen nicht einfach ist. Da sind Bürger mit guten Ideen umso wichtiger, wie die Buchhändlerin, die sich nicht nur um Literatur-Abende bemüht, sondern sich auch für ein lebendiges Innenstadtkonzept engagiert, die pfiffige Galeristin, die internationale Pop-Art in die Provinz holt, die jungen Innenarchitekten mit trendigen Ideen oder die beherzte Seniorenhilfe. Es gibt eine kleine quirlige Hochschule, ein Landestheater, das mit wenig Geld kreatives Programm macht, einen aktiven Chor mit 120 Sängern, eine alte Kaserne, in der sich Musiker und Samba-Tänzer austoben und ein neues Stadion für Sport und Events.
Coburg ist bunter und lebendiger geworden, meint Annette Hopfenmüller, die in der Gegend aufgewachsen ist und einen liebevollen aber nicht unkritischen „Heimatfilm“ gedreht hat.