Sizilianische Früchte Mandeln aus Avola
Die Mandelhaine der Familie Scardaci sind wie ein Mehrgenerationenhaus: Erst wenn ein Baum abstirbt, wird er ersetzt - egal wie ertragreich er ist. Der besondere Umgang mit den Bäumen ist ihr Erfolgsrezept, die Mandeln aus dem Süden Siziliens gelten als die besten der Welt.
Ein Film von Josef Schwellensattl
Zitronen und Kaktusfeigen, Johannisbrot, Oliven und Avola-Mandeln, die besten Mandeln der Welt, reifen auf dem Gehöft von Concetto Scardaci.
Wenn Concetto zu seiner Verlobten fährt, muss er über den Monte Finocchito. Von hier oben schaut man aufs Meer, auf den Golf von Noto und auf den Südzipfel Siziliens, auf Porto Palo. Concetto erzählt, dass auf diesen Anhöhen einmal Siziliens Ureinwohner lebten, das Volk der Siculi. Man weiß es, weil man hier ihre Grabstätten fand. Heute grasen Concettos Schafe um die alten Grabhöhlen.
Noto feiert seinen Patron
Im August feiert Noto seinen Patron Corrado Confalonieri. Starke Männer tragen seinen Schrein durch die Stadt.
Das Land gehört zu der kleinen, weltberühmten Barockstadt Noto. Die Mandelernte und das größte Fest der Stadt fallen in die gleiche Zeit. Am letzten Sonntag im August feiert Noto seinen Patron Corrado Confalonieri, einen Kapuziner. Seine hochverehrten leiblichen Überreste werden in einem silbernen Schrein im Dom der Stadt aufbewahrt. Zum Fest des Heiligen tragen zwanzig Männer ihn durch die Straßen von Noto. Es ist eine feierliche Prozession: fröhlich, laut und bunt.
Aus Mandeln wird Konfekt
Die geernteten Mandeln will Scardaci erst um Weihnachten oder noch später verkaufen, da ist der Preis am höchsten.
Mit dem Eismann, der schon zum Frühstück Mandelgranita verkauft, fahren wir durch Notos Vorstadt. Wir schauen zu, wie Concettos Verlobte Valentina aus gehackten Mandeln und Wasser die köstliche Mandelmilch macht, während Concetto die geernteten Mandeln in Säcke abfüllt. Hergestellt wird daraus oftmals Mandelkonfekt, die Kerne werden in eine weiße Zuckerschale gehüllt und zu Hochzeiten und Taufen verschenkt.