Zum Fernsehen bin ich gekommen, weil mir die Arbeit am Schreibtisch als Lektor in einem pädagogischen Verlag überhaupt nicht gefallen hat. Ich hab eines Tages, es war in der Mitte der 1970er Jahre, den Eibl Sepp angerufen und ihn gefragt, ob er einen Mitarbeiter brauchen kann. Als "Knecht“ bin ich dann zwei Jahre beim Drehen dabei gewesen und habe viele wunderbare Sänger und Musikanten in Bayern, in Österreich und in Südtirol kennen lernen dürfen. Die Beschäftigung mit der musikalischen Muttersprache einer Gegend hat mich seither fasziniert.

Was wir heute als Volksmusik bezeichnen, hat mit der bäuerlichen Musik von früher nicht mehr viel gemeinsam. Gesungen und musiziert wird immer weniger im kleinen Kreis. Üblich sind Veranstaltungen in großen Hallen und das Gwand und ein perfekter Auftritt sind oft wichtiger als der Inhalt. Es gibt aber noch eine ganze Reihe von Sängern und Musikanten, die sich mit der überlieferten Musik beschäftigen, darunter viele junge Leut. Man muss sie nur finden.