Unter unserem Himmel Dezember in Burghausen
In Burghausen steht nicht nur die größte Burganlage der Welt, eine wechselvolle Geschichte hat in der Stadt an der Salzach alte Gewerbe erhalten, aber auch viel Neues möglich gemacht. Sylvia von Miller hat sich in Burghausen umgesehen und Menschen getroffen, die von sich und ihrer Stadt erzählen.
Ein Film in zwei Teilen von Sylvia von Miller
Die lange schmale Gasse "In den Grüben" führt vom Stadtplatz aus durch die südliche Altstadt. Viele der Häuser sind in der Spätgotik erbaut und über die Jahrhunderte von Hochwassern der Salzach heimgesucht worden. Wirtshäuser und Werkstätten gab es hier entlang der Salzach, wo das Salz verzollt und verladen wurde, schon im Mittelalter.
In den Grüben und im Süden
Im Wirtshaus "Weißbierbrauerei Auer" kochen heute Resi Auer und ihr Sohn in der winzigen Küche nach den Wünschen ihrer Gäste. Das "Knoxoleum" ist seit 300 Jahren ein Gasthaus und heute ein Gesamtkunstwerk, in dem die Geschichte des Hauses und der Stadt sichtbar werden.
In den Werkstätten arbeiten Handwerker, wenn auch heute mit Glas oder Hi-Fi-Geräten. Antiquariate, Galerien, Ateliers und Cafés sind dazugekommen. Nicht nur altes Geschirr, Trachten oder Lampen gibt es im Trödelladen von Isabella Ries, sondern auch vieles über die alten Häuser und ihre Bewohner zu erfahren.
Der Maler Gunther Junghans arbeitet im Zollhaus, an der neuen Brücke über die Salzach, an seinem Lebenswerk. Im Freibad am Wöhrsee trainieren auch jetzt, im Dezember, die "Schwimmenden Eisritter Wöhrsee und Salzach".
Oben am Berg, unten am Fluss
"Dezember in Burghausen"
Der Film wird in zwei Teilen am Sonntag, 10. und 17. Dezember jeweils um 19.15 Uhr im BR Fernsehen gezeigt.
Das Innviertel jenseits der Salzach gehörte über Jahrhunderte zu Bayern und bildete das Umland von Burghausen. Auch heute gibt es viele Verbindungen. Die Ortschaft Ach liegt am anderen Ufer der Salzach der Altstadt von Burghausen gegenüber. Viele Burghausener wohnen auf der österreichischen Seite oder bauen dort, weil es günstiger ist.
Im Laufe der Jahrhunderte wurden auf beiden Seiten der Salzach tiefe Gewölbe und ganze Tunnelanlagen in das Hochufer der Salzach geschlagen. Früher wurden sie als Salz-und Vorratslager, später auch als Weinkeller genutzt. Heute geben sie Anlass zu Spekulationen über geheime Verbindungsgänge.
Auf dem Bergrücken über der Salzach entstanden die Burg und später die Neustadt. Auch die Burg ist heute ein Wohnquartier, 65 Familien leben hier.
Das Filmteam hat die Burg, einige ganz besondere Werkstätten in Alt- und Neustadt, ein Kino aus den fünfziger Jahren und das Wirtshaus auf der anderen Seite besucht.