BR Fernsehen - Unter unserem Himmel


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Unter unserem Himmel Gailtaler Kufenstechen

In Hohenthurn im unteren Gailtal in Österreich feiert der ganze Ort den Kirchtag mit einem besonderen Brauch: Beim Kufenstechen treten unverheiratete Burschen an, um hoch zu Pferde ein Holzfass zu zertrümmern. Josef Schwellensattl hat das Dorf bei dieser Tradition begleitet.

Stand: 05.05.2017 | Archiv

Ein Film von Josef Schwellensattl

Kirchtag in Hohenthurn. Hohenthurn liegt in Österreich, im unteren Gailtal im Dreiländereck, an der Grenze zu Italien und Slowenien.
Florian Kaiser holt seine Noriker-Stute von der Weide, er will beim Kufenstechen ums Kranzl reiten. In den Dörfern des Gailtals zwischen Arnoldstein und dem Pressegger See feiern die Bauernburschen den Kirchtag mit diesem wunderschönen Brauch: dem Gailtaler Kufenstechen. Die jungen und unverheirateten Burschen des jeweiligen Dorfes reiten auf ungesattelten Pferden hintereinander im vollen Galopp durch die Zuschauermenge auf ein hölzernes Fass zu, das mit einer Eisenkeule, dem "Schlegel", zu zertrümmern ist. Wer die letzten Reste des Holzfasses zu Boden schmettert, bekommt als Siegestrophäe einen Blumenkranz, das "Kranzl", und einen Ehrentanz mit seiner Tänzerin unter der Dorflinde. 

Rund um den Kirchtag

Das Gailtaler Kufenstechen steht im Mittelpunkt des Films, aber auch alles andere, was einen Kirchtag ausmacht wie der Tanz, die Musik und der Gesang, die Prozession und das Essen. Die Gailtaler Kirchtagssuppe ist famos. Im Dorfgasthaus Kuglitsch wird sie aus dreierlei Sorten Fleisch gekocht. Gewürzt wird sie u.a. mit Safran, Muskat und Ingwer und gebunden mit einer Legierung aus Mehl, Eiern und Rahm. Auch die Backerbsen für die Einlagen machen die Frauen selber. Aber nicht nur beim Wirt, in allen Küchen des Dorfes wird gesotten, gebacken und gebraten. Der Kirchtag ist nämlich die allergrößte Schmauserei und auch ein Tanzfest sondergleichen.


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