Unter unserem Himmel Von Sulmtalern und Spitzhauben - Alte Hühnerrassen in den Alpen
Appenzeller Spitzhauben, Sulmtaler und Altsteirer sind bewährte und robuste Hühnerrassen, die in den Alpen kaum noch zu finden sind, obwohl sie gegenüber den Hybrid-Hennen zahlreiche Vorteile haben. Josef Schwellensattl hat Bauern in Südtirol, Österreich und der Schweiz besucht, auf deren Höfen eine bunte Hühnerschar lebt.
Ein Film von Josef Schwellensattl
Josef Viertler ist Getreidebauer, er hat seine Hofstätte in Toblach, Südtirol. Im Stall, der für Kühe und Pferde gebaut wurde, hält Seppi 200 Sulmtaler Hühner, die vom Aussterben bedroht sind. Die Sulmtaler legen 150 bis 200 Eier im Jahr und sorgen durch fleißiges Brüten selber für den Nachwuchs. Seppi hat die robusten Hühner schon ins Herz geschlossen und würde nie mehr zu den ausschließlich zur Eierproduktion gezüchteten Hybrid-Hennen zurückkehren.
Auch Anna Gomig war die Hybrid-Hennen leid. Sie legten zwar viele Eier, aber das nur ein Jahr lang, und gebrütet haben sie auch nicht. Anna wollte wieder Hühner haben, die alt werden können, deren Bruttrieb noch erhalten ist, so dass Anna nicht jedes Jahr junge Hennen kaufen muss. Sie wollte wieder Hennen haben, wie sie ihre Mutter noch hatte, und ist dabei auf die "Altsteirer" gestoßen. Jetzt hat sie viele davon und dazu noch in allen Farbschlägen, so dass auf ihrem Hof am Gaimberg oberhalb von Lienz eine besonders bunte Hühnerschar scharrt und gackert.
Der Film zeigt auch den Versuch, die bereits ausgestorbene Rasse der Tiroler Spitzhauben wieder aufleben zu lassen: Auf dem Grundstück einer alten Schmiede am Tschöggelberg hält der Biologe Kurt Kustatscher ausgewählte Exemplare der zwei noch existierenden Spitzhauben-Populationen aus Oberitalien und der Ost-Schweiz. Kurt kreuzt die zwei Spitzhaubenarten miteinander und meint, dass die eingekreuzten Tiere ungefähr so sein müssten wie die ausgestorbenen Tiroler Spitzhaubenhühner.
Erstsendung: 02.06.2013