Unter unserem Himmel Val Calanca - Das steinige Paradies
Wegen starker Abwanderung, fehlender Arbeitsplätze und Infrastruktur wurde für das Schweizer Gebirgstal Val Calanca, das nicht nur schön ist, sondern auch Kunstschätze bietet, eine „Entleerungsstrategie“ ins Auge gefasst. Das hat seine Bewohner wach gerüttelt.
Ein Film von Heio Letzel
Schon lange leben sie im Zwiespalt: wunderschön ist es hier, ein wild-romantisches Paradies, aber voller Fels und Stein. Daher auch der Name „calanca“, das heißt steil abfallend. Und so war und ist das Leben mühsam im italienisch-sprachigen Calanca-Tal, das im Süden des Kantons Graubündens an der Grenze zum Tessin liegt. Kein Wunder, wenn viele junge Leute von hier fortziehen und – wenn überhaupt - erst im Alter zurückkehren. Diejenigen, die bleiben oder gar dazu kommen, sind besondere Menschen: Sie lieben das Leben mit der Natur, abseits der großen Lebensadern und haben gelernt, auf ihre eigenen Kräfte zu vertrauen ...
Doch eine Zeitlang hatten die Bewohner des Calanca-Tals nicht mehr genug Kraft, ihre abgeschiedene Welt so zu gestalten, dass sie eine Zukunft hat in der modernen Schweiz. Fraglich, ob sie das rechtzeitig gemerkt hätten, wäre da nicht auf einmal die wirtschaftspolitische These der “Entleerungsstrategie“ für unwirtschaftliche Schweizer Bergtäler im Raum gestanden. Das hat die Bewohner auf die Beine gebracht: Sie fingen an, Ideen zu entwickelt und ihre Kräfte zu bündeln, um ihr steiniges Paradies mit neuem Leben zu füllen.
Erstausstrahlung: 02.09.2012