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Aufgsperrt is In 30 Tagen zum Wirtshaus-Wunder?

Immer weniger Wirtshäuser, immer mehr Menschen, die dieses Verschwinden bedauern. Mit diesem Wirtshaussterben wollen sich die Brüder Julian (31) und Thomas Wittmann (28) nicht untätig abfinden. Sie beschließen, selbst ein Gasthaus aufzumachen. Und zwar innerhalb von 30 Tagen.

Stand: 15.09.2024

Julian und Thomas Wittmann bei der Arbeit in der zukünftigen Dorfwirtschaft in Obergeislbach | Bild: megaherz/Schau Hi Films/Hans-Florian Hopfner

Ort des Geschehens: das kleine Dorf Obergeislbach im Landkreis Erding. Eine ehemalige Vereins-Gaststätte verfällt dort vor sich hin. Drumherum ein zugewucherter Garten mit einem prächtigen Kastanienbaum. Und ab jetzt läuft die Zeit.

Julian Wittmann im Gespräch mit Erhard Unterreitmeier.

Verrückte Aktionen sind die Spezialität der beiden Wittmann-Brüder, die beispielsweise für einen Kinofilm bereits mit ihren Mopeds von ihrem Heimatdorf Lengdorf nach Las Vegas gefahren sind. Jetzt also ein Wirtshaus. Ohne Gastro-Kenntnisse. Dafür mit viel Enthusiasmus und Charisma.

Dank der Social-Media-Aktivitäten des dritten Wittmann-Bruders Jonas (19) verbreitet sich die Kunde des Unterfangens über Obergeislbach hinaus. Bald ist ein Trupp an fachkundigen Helfern aktiv, die mit bester Laune anpacken. Aber die behördliche Unterstützung gestaltet sich schwierig. Und so lassen auch Krisen nicht lange auf sich warten.

„Uns war schon klar, dass wir auf viele Hürden stoßen werden“, sagt Thomas Wittmann, der die organisatorischen Aufgaben am Bau übernahm. Herauszufinden, welche genau das sind und worin die Ursachen fürs Wirtshaussterben liegen, waren auch Gründe für die selbstgestellte Challenge der Brüder.

Vor allem Julian nimmt sich diesen Fragen an, wenn er auf seinem Moped durchs Umland knattert, um von Gastwirten, Zulieferern und vom „Oimara“, Musiker und Sohn aus einer Alm-Wirtschaft, die Basics des Business zu erfragen. Und bei der Gelegenheit gleich die Zutaten fürs Eröffnungs-Fest der Dorfwirtschaft klarzumachen. Wenn es denn stattfindet, an Tag 30!

Folge 1 / Prost Mahlzeit!

Ramadama, alles muss raus! Thomas und Julian legen los. Dank der Social-Media-Posts von ihrem Bruder Jonas auch bald mit vielen Helfern. Und auch Profis aus der Branche unterstützen: zum Beispiel erfahrene Gastwirte. Doch dann kommt Post von den Behörden.

Folge 2 / Bier und Bilanz

Die Zeit läuft, doch die To-do-Liste der Brüder will einfach nicht kürzer werden. Ganz wichtig: Wo kommt das Bier für die Wirtschaft her? Und kann überhaupt auf eine Eröffnung angestoßen werden? Nachrichten vom Bauamt gefährden alles.

Folge 3 / Gulasch und Gegenwind  

Die Helfer erfahren, dass die Neueröffnung ihres Wirtshauses in Gefahr ist. Ein Wiederbelebungs-Fest soll es aber geben, also weiter anpacken! Julian findet in Musikerfreund Beni, dem "Oimara", bei einer Gulasch-Koch-Session einen weiteren Unterstützer.

Folge 4 / Letzte Runde?

Nur noch wenige Stunden, bis die Gäste kommen. Und noch so viel zu tun, bis das Wirtshaus seinen Namen verdient! Die Leute aus dem Dorf geben nicht auf und arbeiten mit den Brüdern bis spät in die Nacht. Und dann ist er da: der Tag 30.

„Aufgsperrt is - In 30 Tagen zum Wirtshaus-Wunder?“ ist eine Produktion der megaherz GmbH und Schau Hi Films in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk. Gefördert durch FilmFernsehFonds Bayern.  


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